
Beim Effizienz-Forum von Condair und Engie am 2. Juli in der Allianz Arena München haben die Teilnehmer praxisnahe Einblicke in energieeffiziente Gebäudetechnik erhalten. Mit Augmented-Reality-Anwendungen, IoT-Strategien und Fachvorträgen zeigte das Event Wege zur Effizienzsteigerung auf. cci Branchenticker war vor Ort.
Das diesjährige „Fachsymposium für energieeffiziente Gebäudetechnik und Kälte- und Wärmeerzeugung“ (kurz: Effizienz-Forum) am 2. Juli fand erstmals in der Allianz Arena München statt – dem „Hotspot zahlreicher Fußballbegegnungen“, so Philipp von Heimendahl, Head of European Markets bei Condair. Seit 2017 ist das Effizienz-Forum eine gemeinsame Veranstaltung der Condair GmbH, Garching, und der Engie Refrigeration GmbH, Lindau. 300 Fachleute aus der TGA-Branche und LüKK waren angemeldet und erlebten bei hochsommerlichen Temperaturen ein abwechslungsreiches Programm rund um die Themen energieeffiziente Gebäudetechnik sowie Kälte- und Wärmeerzeugung. „Das Effizienz-Forum ist das einzige Format in Deutschland, das industrielle Kälte- und Wärmetechnik mit moderner Gebäudetechnik verknüpft“, betonte Engie-Geschäftsführer Jochen Hornung in seiner Begrüßungsrede und ergänzte: „Und die 35 °C, die draußen gerade herrschen, machen deutlich, wie wichtig das Thema Kältetechnik ist.“ Mit dem Effizienz-Forum verfolgen Condair und Engie laut Hornung ein klares Ziel: „Wir möchten Anwendern praxisrelevante Ansatzpunkte an die Hand geben, wie sie die Energieeffizienz in ihrem Unternehmen steigern können.“
Den Anfang machte Jörn Stiegelmeier, Bereichsleiter Technologie & Entwicklung bei Engie. In seinem Vortrag „Ready for future“ legte er den Einsatz von Augmented-Reality-Brillen in der Entwicklung und im Service von Engie dar. 2017 hat das Unternehmen bereits erkannt, dass Augmented Reality (AR, zu deutsch: erweiterte Realität) vielfältige Möglichkeiten für die Visualisierung und die Konstruktion komplexer Maschinen bietet. „Wir können 3D-Modelle direkt aus CAD-Dateien abbilden – und das in ihrer tatsächlichen Größe und mit demselben Detailgrad wie die CAD-Dateien“, berichtet Stiegelmeier. Mit Hilfe von AR ließen sich die Maschinen in ihre Einzelteile zerlegen. „In einem frühen Entwicklungsstadium können mittels AR virtuelle Prototypen der Kältemaschinen erstellt und weiter verbessert werden“, so Stiegelmeier weiter. Seit ein paar Jahren gehören AR-Brillen auch fest zu den Messeauftritten von Engie dazu – beispielsweise auf der Chillventa – und ersetzen dort reale Ausstellungsstücke. Auch vor Ort beim Effizienz-Forum hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die AR-Technik auszuprobieren.
Im Anschluss präsentierte Daniel Keller, Bereichsleiter Vertrieb & Geschäftsentwicklung bei Engie, die Produktmerkmale der neuen Kältemaschinenserie „Amonum-Air“. Diese arbeitet mit dem natürlichen Kältemittel Ammoniak (NH3) und soll im Herbst dieses Jahres mit vier Grundmodellen zwischen 200 und 1.500 kW Kälteleistung auf den Markt kommen.
Prof. Christoph van Treeck, Institutsleiter Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen an der RWTH Aachen, sprach anschließend über die Herausforderungen und Chancen bei der Digitalisierung in der Gebäudetechnik. Ein gewerkeübergreifender Dialog soll laut van Treeck dabei zu einer möglichst kollisionsarmen Planung führen. „Für die hohe Qualität der Bedarfsbeschreibung muss beim Bauen der künftige Nutzer beziehungsweise Betreiber in der ,Planungsphase 0′ zwingend Verständnis entwickeln, denn darauf basiert letztlich die konsequente Anwendung der BIM-Methodik (Anmerk. d. Red.: Building Information Modeling) im digitalen Bauprozess“, sagte Treeck. Seines Erachtens müssen Prozesse im Bausektor neu gedacht werden, damit sie industriell skalierbar sind. „Hohe Stückzahlen im Wohnungsbau sind nur durch die Industrialisierung des Herstellungsprozesses möglich, also den Ansatz des modularen Bauens“, hob Treeck hervor.
Mit dem Thema Internet of Things (IoT) befasste sich dann Holger Lasch, Leitung Service und Produkt Management HVAC bei Condair. Er stellte Anwendung von IoT in der Luftbefeuchtung vor. Über die IoT-Anbindung können, falls vom Kunden gewünscht, Gerätedaten in die Condair Cloud übermittelt werden. Die Serviceabteilungen haben dann über das cloudbasierte System Zugriff auf diese Daten und können bereits proaktiv Störungen und anstehende Wartungen aufspüren und die betroffenen Kunden informieren.
Eine Stadiontour mit einer Führung durch den Spielertunnel des FC Bayern und ein Gala-Dinner im Businessclub rundeten den Tag ab. Von Heimendahl resümierte: „Die vielen positiven Rückmeldungen der Teilnehmer zeigen, dass das Interesse an innovativen Technologien und smarten Konzepten zur Steigerung der Energieeffizienz ungebrochen hoch bleibt“. Daher wird es auch im nächsten Jahr laut von Heimendahl wieder ein Effizienz-Forum geben.
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