Um in Deutschland den Bestand an Wohngebäuden bis 2050 zu dekarbonisieren, sind Investitionen in Höhe von rund 1.400 Mrd. € notwendig. Hinzu kommen weitere etwa 103 Mrd. € für Nichtwohngebäude. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Allianz Trade. Wesentlich zum Erreichen der Dekarbonisierung des Immobilienbestands seien hohe CO2-Preise und staatliche Anreize.
Bis 2050 sind in den vier größten europäischen Volkswirtschaften zur Dekarbonisierung der Wohngebäude Investitionen in Höhe von rund 3.000 Mrd. € erforderlich, etwa 120 Mrd. € pro Jahr. Fast die Hälfte davon entfallen mit 1.400 Mrd. € auf den deutschen Wohnungssektor, um die notwendigen Renovierungen und Energieeffizienzsteigerungen zu finanzieren. Für Frankreich schätzt die Studie „The market alone won’t fix it: the dilemma of climate-neutral real estate“ (23 Seiten) der Allianz Research, Paris, den Investitionsbedarf auf 936 Mrd. €, für Italien und Spanien insgesamt auf 604 Mrd. €.
Wie die Studie betont, kostet der Umbau des Immobiliensektors aber nicht nur Geld, sondern er erwirtschaftet auch welches. „Allein in Deutschland könnte die Wertschöpfung in der Immobilienbranche 2050 um eine Billion Euro höher liegen und rund 107.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Diese Transformation wirkt als Motor für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung, die Arbeitslosenquote könnte um durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte sinken“, so die Studie. Erreicht werden könnte dies laut Studie mit einer Mischung aus höheren CO2-Preisen, gezielter finanzieller Unterstützung und verbesserten politischen Rahmenbedingungen. „Der CO2-Preis allein wird als Steuerungsinstrument für die Dekarbonisierung des Immobiliensektors nicht ausreichen: Erst Preise deutlich über 300 € pro t CO2 würden dazu führen, dass die erwarteten Kosteneinsparungen die hohen Vorlaufkosten decken“, ergänzt die Studie. Zudem sei die Einrichtung von leicht zugänglichen Anlaufstellen für eine maßgeschneiderte Beratung und finanzielle Unterstützung unabdingbar, um Finanzierungs- und Anreizlücken zu überwinden und die Renovierungsbemühungen zu beschleunigen.
Weitere Informationen und die vollständige Studie finden sich auf Allianz Trade.
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„Erst Preise deutlich über 300 € pro t CO2 würden dazu führen, dass die erwarteten Kosteneinsparungen die hohen Vorlaufkosten decken.“ – Das klingt ja nach einer tollen Idee. Wir machen das CO2 so teuer, damit eine ansonsten unwirtschaftliche bauliche Veränderung plötzlich zu einer tollen Investition wird :). Auch so kann man den Wohlstand der Immobilienbesitzer vernichten.