Dass die im Koalitionsvertrag enthaltene Stromsteuerentlastung für Verbraucher nun doch nicht kommt, beschäftigt weiterhin unsere Leser. Genauso wie die Frage eines Planers bezüglich der Außenluftansaugungen von RLT-Anlagen und dem Fakt, dass die Dekarbonisierung der deutschen Wohngebäude 1.400 Mrd. € kostet. Nachfolgend die Leserkommentare zu Meldungen in cci Branchenticker.
In ihrem Kommentar „Aus der Traum – oder es wird alles doch ganz anders“ (siehe cci301304) vom 16. Juli ist Sabine Andresen darauf eingegangen, dass die geplante Entlastung der Verbraucher bei der Stromsteuer nicht umgesetzt wird – und das, obwohl dies Teil des Koalitionsvertrags ist. Ganz nach dem Motto „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“. Wie der politisch gewünschte Umstieg auf die Wärmepumpe auf diese Weise vorankommen soll bleibt fraglich.
Hierzu hat sich bereits Christian Fieberg geäußert und den Heizungsbauern geraten, die Wärmepumpe umso stärker technisch und preislich attraktiv zu gestalten „und nicht wieder Gasheizungen ins Schaufenster zu stellen mit den Hinweis, dass die Gasumlage ja wegfällt.“
Der neuste Kommentar kommt von Detlef Malinowsky. Er schreibt: „Die Ampelregierung spricht von Wärmepumpen, E-Mobilität, dezentraler Stromerzeugung, „Freiheit durch Erneuerbare“. Doch wer seine Gasheizung gegen eine Wärmepumpe tauscht oder sein Verbrennerauto durch ein E-Auto ersetzt, erhöht seinen Stromverbrauch drastisch – und zahlt nun volle Stromsteuer. Die Botschaft: Wer sich klimafreundlich verhält, wird bestraft. Der Entfall der Stromsteuerentlastung für private Haushalte ist ein energiepolitischer Rückschritt und ein sozialer Zündstoff. Er bremst Klimainvestitionen, verstärkt soziale Ungleichheit und untergräbt das Vertrauen in die Fairness der Energiewende.
Wer ernsthaft eine klimaneutrale Gesellschaft will, muss Strom als Energieträger der Zukunft entlasten – und nicht belasten.
Ich habe mal einen Blick ins böse Orbán-Land Ungarn geworfen: Seit dem Amtsantritt der Fidesz-Regierung unter Viktor Orbán wurde der Strompreis für private Haushalte gesetzlich gedeckelt. Ziel war es, die Lebenshaltungskosten künstlich niedrig zu halten – und gleichzeitig politische Zustimmung zu sichern. Der Strompreis für private Haushalte liegt bei ca. 10–11 Cent/kWh brutto (Stand 2024) – deutlich unter dem EU-Durchschnitt und weit unter dem deutschen Niveau (30 bis 40 ct/kWh).
Ich frage mich, was treibt Herrn Orbán an und was treibt Herrn Merz an?“
Im Beitrag „Leser helfen Lesern: Außenluftansaugung an einer erwärmten Fassade“ (siehe cci301519) vom 24. Juli geht es um die Frage eines Planers mit Blick auf die Außenluftansaugungen von RLT-Anlagen. Wenn die Sonne auf die Fassade strahlt, bildet sich dort eine warme Grenzschicht, die erwärmte Luft wird in das Lüftungsgerät angesaugt und erhöht den Energiebedarf zur Luftkühlung. Auf welche Weise kann man diesen unerwünschten Effekt vermeiden?
Daraufhin hat sich Reinhard Siegismund gemeldet: „Zunächst die Frage: Wie hoch ist die Fassade und in welcher Höhe soll angesaugt werden? In einem Fall haben wir die Luft tiefer angesaugt, als nach den Regeln empfohlen, haben eine gute Reinigungsfähigkeit am Boden sichergestellt. Auch eine adiabate Abkühlung der Luft durch Wasserdüsen waren einmal die Lösung mit Tropfenabscheider. Zum Abstand vor dem Haus haben wir einmal 0,8 bis 1 m vor der Fassade vorgeschlagen. Wie genau sich dies ausgewirkt hat, haben wir nicht untersucht. Vielleicht ist auch ein Beschattung ganzer Flächen möglich, und die Farbe der Fassade sollte nicht schwarz und matt sein. Aber wissenschaftlich begründete Erkenntnisse haben wir nicht. Ansaugung auf der Nordseite oder über Dach ist sicher besser.“
Und Olaf Mayer meint hierzu: „Guten Morgen, habe gerade den Kommentar von Reinhard Siegismund gelesen. Eigentlich wurde da schon alles gesagt. Wir schlagen in diesem Fall dem Kunden eine Beschattung und eine durchgängige Dämmung der Rohrleitungen min. 100 % vor. So wird vermieden, dass noch mehr Fremdwärme aufgenommen wird. Wie weit diese Art in diesem Fall sinnvoll zum Tragen kommen könnte, fehlen mir einfach die örtlichen Details.“
Um in Deutschland den Bestand an Wohngebäuden bis 2050 zu dekarbonisieren, sind laut einer neuen Allianz-Trade-Studie Investitionen in Höhe von rund 1.400 Mrd. € notwendig. Aus der Meldung „Studie: Dekarbonisierung der deutschen Wohngebäude kostet 1.400 Mrd. €“ (siehe cci301454) vom 22. Juli geht hervor, dass zum Erreichen der Dekarbonisierung des Immobilienbestands hohe CO2-Preise und staatliche Anreize wesentlich seien.
Georg Tale schreibt dazu: „ ,Erst Preise deutlich über 300 € pro t CO2 würden dazu führen, dass die erwarteten Kosteneinsparungen die hohen Vorlaufkosten decken‘ – Das klingt ja nach einer tollen Idee. Wir machen das CO2 so teuer, damit eine ansonsten unwirtschaftliche bauliche Veränderung plötzlich zu einer tollen Investition wird. Auch so kann man den Wohlstand der Immobilienbesitzer vernichten.“
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