Wien Energie nimmt Fernkältezentrale mit Eisspeicher in Betrieb

Symbolische Schlüsselübergabe für die Fernkältezentrale mit Eisspeicher. Von links: Michael Strebl (Geschäftsführungsvorsitzender Wien Energie), Saya Ahmad (SPÖ-Kommunalpolitikerin), Christine Dornaus (Geschäftsführerin Bundesimmobiliengesellschaft), Volkan Talazoglu (Vizerektor für Finanzen der MedUni Wien). (Abb. © Wien Energie / Max Kropitz)

Donnerstag ist Techniktag. Heute geht es um die Fernkälteerzeugung und -verteilung in Wien. Die wird weiter ausgebaut. Bis 2030 soll die Kälteleistung von derzeit 240 auf 370 MW steigen. Am „MedUni Campus Mariannengasse“ wurde nun erstmals eine Fernkältezentrale mit Eisspeicher in Betrieb genommen.

Am „MedUni Campus Mariannengasse“ hat die Wien Energie GmbH, Wien, im Juli 2025 ihre achte Fernkältezentrale ans Netz gebracht – erstmals mit integriertem Eisspeicher. Die Anlage soll künftig den im Entstehen befindlichen Universitätscampus sowie umliegende Gebäude mit Kälte versorgen. Bis zu deren Fertigstellung in zwei Jahren speist die neue Fernkältezentrale ihre produzierte Kälte vollständig ins Fernkältenetz der Stadt ein. Eine Wärmepumpe nutzt die bei der Kälteerzeugung entstehende Abwärme als Wärmequelle.

Der installierte Eisspeicher (10 × 4 × 3 m, 6 MWh) puffert Verbrauchsspitzen, verbessert die Effizienz der Kältemaschinen und ermöglicht eine gleichmäßigere Auslastung. So kann Kälte nachts produziert und tagsüber bedarfsgerecht abgegeben werden, teilt Wien Energie mit. Im Endausbau werden drei ausschließlich mit Ökostrom versorgte Kompressionskältemaschinen, eine Wärmepumpe und eine Absorptionskältemaschine, betrieben mit Fernwärme, im Einsatz sein. Gegenüber konventionellen Klimaanlagen vergleichbarer Leistung soll die Fernkältezentrale inklusive Eisspeicher-Technik rund 1.000 t CO₂ pro Jahr sparen, was etwa der Bindungsleistung von 80.000 Bäumen entspricht.

Wien Energie investiert bis 2030 rund 90 Mio. € in den Ausbau der Fernkälte, um die Leistung von derzeit 240 MW auf 370 MW zu steigern. Insgesamt umfasst das Wiener Fernkältenetz 30 km Leitungen und versorgt bereits 220 Gebäude, darunter das Allgemeine Krankenhaus (AKH), das Rathaus sowie zahlreiche Büro-, Kultur- und Hotelstandorte. Dabei vermeidet die Fernkälte Wärmeinseln in der Stadt, da ungenutzte Abwärme über den Donaukanal abgeführt wird.

Eine ausführliche Beschreibung des Projektes finden Sie unter der Artikelnummer cci302906 in cci Wissensportal.

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