BIBB: Ernüchternde Zahlen zu Ausbildungsverträgen und Vergütung

In der aktuellen Rangliste der Ausbildungsberufe steht der Mechatroniker für Kältetechnik auf Platz 60. (Abb. © auremar/stock.adobe.com)

Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat die Ausbildungszahlen für 2024 veröffentlicht und die tariflichen Ausbildungsvergütungen verglichen. Zwar konnte sich der Mechatroniker für Kältetechnik in der Rangliste der Neuabschlüsse um zwei Plätze verbessern, die tarifliche Ausbildungsvergütung lag allerdings erneut unterhalb der 1.000-€-Grenze.

Das Bundesinstitut für berufliche Bildung (BIBB), Bonn, hat die Ergebnisse seiner Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge veröffentlicht. Gemäß den BIBB-Zahlen wurden bis zum Stichtag der Erhebung am 30. September 2024 insgesamt 1.764 neue Ausbildungsverträge für Mechatroniker für Kältetechnik geschlossen – davon 97,7 % männlich. Gegenüber dem Vorjahr (1.638) entspricht das einer Steigerung von 7,6 %. Damit steht der Mechatroniker für Kältetechnik auf Rang 60 der Liste (eine Verbesserung um zwei Plätze gegenüber dem Vorjahr). Die drei dualen Ausbildungsberufe, in denen bundesweit im vergangenen Jahr die meisten neuen Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden, sind wie schon im Jahr davor Kraftfahrzeugmechatroniker, Kaufmann/-frau für Büromanagement und Verkäufer. Ganz oben auf der Liste aller Ausbildungsberufe in Handwerk und Industrie ist wie gehabt der Kfz-Mechatroniker mit 25.221 (2023: 23.517), gefolgt vom Kaufmann für Büromanagement mit 22.245 (2023: 23.442). Auf Platz drei steht die Ausbildung als Verkäufer mit 20.742 Verträgen (2023: 20.658). Der Beruf des SHK-Anlagenmechanikers hat es mit 14.655 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen gerade noch so in die Top 10 geschafft. Insgesamt wurden bei der BIBB-Erhebung 486.711 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge für 2024 erfasst. Knapp zwei Drittel (63,6 %) wurden mit männlichen Auszubildenden, etwas mehr als ein Drittel (36,3 %) mit weiblichen Auszubildenden abgeschlossen.

Neben den Zahlen zu neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen hat das BIBB auch hat die tariflichen Ausbildungsvergütungen in 176 Berufen im Jahr 2024 verglichen. Darunter finden sich 44 Bereiche des Handwerks. So liegen Zimmerer in Ausbildung auf Platz drei. Sie verdienten über alle Ausbildungsmonate hinweg durchschnittlich 1.343 € im Monat. Dicht gefolgt von den Maurern (1.330 €/Monat – Platz 5) sowie Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern mit einer Vergütung von mehr als 1.319 € im Monat. Bei 16 handwerklichen Berufen lag die tarifliche Ausbildungsvergütung unterhalb der 1.000 €-Grenze. Dazu zählt laut BIBB auch die Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik mit durchschnittlich 971 € (2023: 915 €).
Die Auszubildenden in tarifgebundenen Betrieben erhielten 2024 bundesweit im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre hinweg 1.133 € brutto im Monat und damit rund 70 € mehr als 2023. Allerdings unterscheiden sich zwischen den Ausbildungsbereichen die Ausbildungsvergütungen deutlich. Über dem gesamtdeutschen Durchschnitt lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im öffentlichen Dienst (1.234 €), in der Hauswirtschaft (1.195 €) sowie in Industrie und Handel (1.181 €). Darunter lagen sie in der Landwirtschaft (1.124 €), im Handwerk (1.046 €) und in den freien Berufen (1.026 €).

Noch ein Lesehinweis: In meinem Meinungsbeitrag „Der lange Weg in die Top 10“ (siehe cci269963) habe ich mich bereits Mitte März vergangenen Jahres damit auseinandergesetzt, wieso die Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik in der Rangliste der Ausbildungsberufe so weit unten steht und ob dies eventuell mit der Ausbildungsvergütung zu tun hat.

Die „Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2024“ sowie die „Rangliste 2024 der Ausbildungsberufe“ stehen als PDF unter „Anhänge“.

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