Bündnis Gebäudewende legt Maßnahmenpapier und Marktreport vor

Der Marktreport 2025 „Gebäudewende: Daten und Trends“ ist eine aktuelle Analyse zu Lage, Chancen und Herausforderungen im Gebäudesektor. (Abb. © dena)

Das von der Deutschen Energie-Agentur initiierte Bündnis Gebäudewende fordert in einem politischen Maßnahmenpapier klare rechtliche Rahmenbedingungen. Mit Blick auf die Energiewende im Gebäudesektor plädiert das Bündnis für gezielte Förderung und verstärkte Kommunikation. Der neue Marktreport 2025 zeigt Chancen, aber auch Defizite und Handlungsbedarf bei Sanierungen und im Neubau.

Im Mai dieses Jahres hat die Deutsche Energie-Agentur (dena), Berlin, das Bündnis Gebäudewende initiiert (siehe cci296613) und übernimmt seither die Koordination aller Aktivitäten. In einem fünfseitigen Maßnahmenpapier spricht das Bündnis nun breit gefächerte Empfehlungen an die Politik für die aktuelle Legislaturperiode aus, um verlässliche Rahmenbedingungen für Gebäude-Energiepolitik zu schaffen und bestehende Verunsicherungen abzubauen. Aus Sicht des Bündnisses stehen dabei Maßnahmen in den Bereichen Ordnungsrecht, Förderung, Kommunikation und Innovation besonders im Fokus. Bei der Förderung soll der Schwerpunkt auf Breitenförderung für Sanierungen liegen – mit einem ausgewogenen Mix aus Zuschüssen, Krediten und steuerlichen Anreizen sowie speziellen Optionen für Zielgruppen mit hohem Unterstützungsbedarf. Hinzu kommen klare Vorgaben für den Umstieg auf erneuerbare Energien, die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) mit Mindeststandards und ein beschleunigter Abbau bürokratischer Hürden. In der Kommunikation sollen Marktangebote wie Energieberatung oder individuelle Sanierungsfahrpläne weiter gestärkt werden. Als  weitere Maßnahme fordert das Bündnis die systematische Qualifizierung von Fachkräften – inklusive digitaler Kompetenzen wie Building Information Modeling (BIM) und KI-gestützte Prozesse. Auch soziale Aspekte sollen stärker berücksichtigt werden, um Akzeptanz und Teilhabe zu sichern.

Der nun ebenfalls vorgestellte Marktreport 2025 „Gebäudewende: Daten und Trends“ belegt die wirtschaftliche Bedeutung der Branche mit rund 3,7 Millionen Arbeitsplätzen, vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen. Er zeigt aber auch, dass die Gebäudewende bisher nicht die notwendige Dynamik entfaltet. Beschrieben wird die schwierige Lage der Baubranche mit sinkenden Baugenehmigungen, gestiegenen Baukosten von bis zu 32 % zwischen 2021 und 2024, rückläufigen Umsätzen sowie einer Sanierungsquote von nur 0,69 %. Laut Marktreport ist dies „ein bedenklicher Negativrekord, zumal laut vielen Studien ein Wert im Bereich von 2 % unabdingbar ist, um die Klimaziele zu erreichen.“ Gleichzeitig bestehen große Chancen, etwa durch die Modernisierung von Gebäudehüllen, die Nutzung erneuerbarer Wärmequellen, die Integration von Photovoltaik, Stromspeichern und intelligenten Steuerungssystemen sowie durch den Ausbau dezentraler Energiesysteme.

Laut dem Bündnis Gebäudewende kann „der Gebäudesektor gleich doppelt wirken: als Konjunkturmotor und als Beschleuniger von Energiewende und Klimaschutz. Alle wesentlichen Technologien stehen bereit.“ Doch um ihre Wirkung zu entfalten, brauche es verlässliche Rahmenbedingungen, die Investitionen anstoßen. Ziel sei es, eine Dynamik in Gang zu setzen, von der Klima, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen profitieren.

Das Maßnahmenpapier und den Marktreport 2025 finden Sie unter Anhänge.

cci302769

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