- Heftige Diskussionen um Effizienz und Nutzen der Brennwerttechnik
- Die Ergebnisse der BEE-Studie
Montag ist Markttag. Heute geht es um ein aktuelles Gutachten des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), das seit einigen Tagen für Furore in der Heizungswirtschaft sorgt.
(Abb. © Markus Marb/Fotolia.com) Seit Ende März sorgt ein neues Gutachten für heftige und kontroverse Diskussionen bei der Heizungsindustrie. Das Gutachten kommt nämlich zu folgendem Ergebnis: Durch den Ersatz eines alten Heizkessels durch einen neuen Brennwert-Wärmeerzeuger wird deutlich weniger Energie und CO2 gespart als bislang angenommen. Und dann legt der Verband mit einer Forderung an die Politik noch den Finger mitten in die Wunde. Die Kesselhersteller bezeichnen die Studie als „nicht nachvollziehbar und praxisfern“.
Mitglieder von cci Wissensportal lesen eine von der Redaktion erstellte Zusammenfassung der Studie und einige Anmerkungen und Hintergründe dazu auf Seite 2.
Artikelnummer: cci61227
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Die Kesselhersteller bezeichnen die Studie als „nicht nachvollziehbar und praxisfern“.
Ich glaube hier ist jemand anders „praxisfern“.
Nach mehreren hundert messtechnisch untersuchten Heizungsanlagen kann ich nur sagen, dass noch keine einzige gewerbliche Heizungsanlage mit Brennwerttechnik in allen Betriebsfällen und damit meine ich in erster Linie den Teillastbetrieb zu 100% im Brennwert gelaufen ist (ca. 1,5l Kondensatanfall bei 1 m³ Gas Verbrennung).
Das dieser gewünschte Brennwertnutzen meist nicht erreicht wird hat natürlich viele Gründe z.B.:
• keine drehzahlgeregelten Pumpen
• falsch eingestellte Kesselsteuerungen
• überdimensionierte Kessel
• fehlender bzw. nur theoretischer „hydraulische Abgleich“
• unpassende hydraulische Schaltungen
• fehlerhafte Heizungsregelung
• …
Ich würde mich freuen, wenn ein Leser uns eine gewerbliche Heizungsanlage zeigen kann in der über ein Jahr messtechnisch (Trendaufzeichnung) nachgewiesen wurde, dass das Brennwertgerät immer (also auch im Teillastbetrieb) im Brennwert gelaufen ist.
Jetzt sollte sich aber mindestens ein Kesselhersteller melden (bitte kein Laborbetrieb).
Zusammengefasst: Aus der eigenen Erfahrung kann ich die Studie in allen Punkten nur bestätigen.
Wobei ich ausführen möchte, das bei Beachtung aller möglichen Fehler ein Brennwertnutzen bei den meisten Brennwertkesseln in allen Lastzuständen möglich ist.
Ihr Gebäudeflüsterer
Ergänzt um die Aussagen einiger Sachverständiger und Dozenten der TGA Branche- die meisten Anlagen im Bestand laufen nicht einmal kondensierend, Abgleich und Gebäudeanpassung sind meist mangelhaft, die Ausführung der Anlagen ebenfalls (Lüftung Heizung)- ergibt sich ein interessantes Bild.
In erster Betrachtung lassen sich also höhere Einsparungen, als die vom BEE ermittelten, vermuten.
In zweiter Betrachtung sind, meiner Überzeugung nach, alle Maßnahmen sinnfrei gefördert die entweder den Kraft- oder den Wärmeanteil einer Energiequelle in die Umgebung abführen.