EU-Umweltagentur: F-Gase klar unter Grenzwerten

Verteilung der F-Gase-Verwendungen in der EU im Jahr 2021 auf die verschiedenen Einsätze und Anwendungen (Quelle © UEA-Report)
Verteilung der F-Gase-Verwendungen in der EU im Jahr 2021 auf die verschiedenen Einsätze und Anwendungen (Quelle © UEA-Report)

Im Jahr 2021 wurden in Europa die durch die F-Gase-Verordnung erlaubten Grenzwerte für neu in den Markt eingeführte F-Gase (inklusive Kältemittel) deutlich unterschritten. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Report „Fluorinated greenhous gases 2022“ der Europäischen Umweltagentur (EUA).

Der Report „Fluorinated greenhouse gases 2022“ der Europäischen Umweltagentur (UEA), Kopenhagen, wurde vom Öko-Institut, Freiburg, erstellt. Er erläutert auf 86 Seiten sehr detailliert die Entwicklungen von Einsätzen und Verbräuchen von F-Gasen (Kältemittel, medizinische Aerosole, Elektronikindustrie, Dämm- und Schäumstoffe, Brandschutz) in der EU von 2007 bis 2021. Nach einer Zusammenfassung (7 Seiten) folgen im Report 50 Seiten mit sehr tief gehenden Grafiken und Tabellen. Darin befinden sich Spezialinformationen zu Verbräuchen und Einsätzen von F-Gasen, die leider allesamt nicht erläutert oder interpretiert werden. Bereits im Vorspann des Reports wird darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse für 2021 aufgrund des Brexit (fehlende Zahlen für Großbritannien) nur sehr schwierig mit denen der Vorjahre verglichen werden können. Daher beschränkt sich cci Branchenticker nachfolgend auf wichtige Ergebnisse des Reports und verweist ansonsten auf den Originalreport (Link am Ende des Beitrags).

  • Auf Basis der von europaweit über 2.000 Unternehmen gemeldeten Zahlen zu F-Gasen liegt für 2021 die Summe der damit einhergehenden CO2-äquivalenten Treibhauspotenziale um rund 4 % unter dem in der europäischen F-Gase-Verordnung vorgegebenen Grenzwert. Gleichzeitig entspricht die für 2021 gemeldete Summe der F-Gase einer Menge von (nur) 40 %, die nach dem weltweiten Kigali-Abkommen offiziell erlaubt wäre.
  • Der Einsatz von HFKW-Substanzen (R32, R134a, R125, R152a), die überwiegend für Kältemittel eingesetzt werden, sank 2021 gegenüber 2020 um 7 % (in metrischen Tonnen) und um 11 % bezüglich der Treibhauswirksamkeit. HKWF-Substanzen hatten 2021 einen Anteil an der Treibhauswirksamkeit aller erfassten F-Gase von etwa 73 %, gefolgt von SF6 mit 16 %. SF6 wird als Isoliergas in der Mittel- und Hochspannungstechnik eingesetzt und hat ein Treibhauspotenzial (GWP-Wert) von 22.800.
  • Insgesamt tragen laut Report F-Gase in der EU zu etwa 2,8 % zu den gesamten Treibhausgasen bei.
  • Auf Basis dieser Zahlen kommt der EUA-Bericht zu dem Ergebnis, dass die EU bei der schrittweisen Verringerung der F-Gase und den damit einhergehenden Treibhausgas-emissionen auch im Vergleich zur F-Gase-Verordnung auf dem richtigen Weg ist.

Der Link zum Originalbeitrag ist hier.

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