
Der Fachverband Gebäude-Klima hat auf seiner Mitgliederversammlung wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Prof. Christoph Kaup, Vorstandsvorsitzender des Verbands, begrüßte am Mittwoch (17. September) rund 80 Teilnehmer in Marburg. Auf der Agenda stand die Entscheidung über den Umzug der Geschäftsstelle. Für cci Branchenticker war Florian Fischer vor Ort.
Am 17. September haben sich rund 80 Mitglieder des Fachverbands Gebäude-Klima (FGK), Ludwigsburg, in Marburg zur jährlichen Versammlung zusammengefunden und wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Entscheidung, die Geschäftsstelle des Verbands nach Berlin zu verlagern und dort eine gemeinsame Geschäftsstelle mit dem Herstellerverband RLT-Geräte, Ludwigsburg, und dem Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA), Bonn, einzurichten.
Die geplante Verlagerung der Geschäftsstelle wurde von der Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit beschlossen. Eigentlich hätte nur die Verlegung des Verbandssitzes eine Zustimmung der Mitgliederversammlung erfordert, nicht die Verlegung des Sitzes der Geschäftsstelle. Der Vorstand und die Geschäftsführung des FGK wollten jedoch für diese Entscheidung die breite Mehrheit der Mitglieder hinter sich wissen.
Neben einer richtungsweisenden Abstimmung diskutierten die Mitglieder über die wirtschaftliche Lage, politische Rahmenbedingungen sowie aktuelle Verbandsaktivitäten. Geschäftsführer Frank Ernst stellte die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in der LüKK dar. Nach einem Rückgang der Baugenehmigungen im Nichtwohnbau um 3 % im vergangenen Jahr wird für 2025 ein weiterer Rückgang von 7 % prognostiziert. Besonders die politischen Rahmenbedingungen beschäftigen die Branche:
- Die Umsetzung der Europäischen Gebäuderichtlinie (EPBD) in nationales Recht ist bis Mai 2026 geplant.
- Änderungen am Gebäudeenergiegesetz (GEG) stehen bevor. Ernst sprach sich dafür aus, diese in zwei Schritten vorzunehmen.
- Die Federführung liegt künftig beim Bundeswirtschaftsministerium, nicht beim Bauministerium.
- Kritisch sieht der FGK mögliche Kürzungen bei Förderprogrammen. Technologien, die sich nicht sofort rechnen, sollten weiterhin gefördert werden, um Marktdurchdringung und Innovation zu sichern.
Der Verband blickte auf wichtige Veranstaltungen wie die ISH 2025 und den TGA-Kongress im Mai 2025 zurück. Erstmals war der FGK zudem auf der Bildungsmesse Didacta vertreten, wo das Thema „Lernfördernde Unterrichtsräume“ im Mittelpunkt stand. Auch laufende Kampagnen wie die Initiative „Mindestfeuchte 40 %“ oder „Lebensmittel Luft“ tragen laut Verband zur Sichtbarkeit der Branche bei. Ergänzt wird dies durch Stellungnahmen, Positionspapiere und verstärkte Social-Media-Aktivitäten.
Im Finanzbericht wurde der Jahresabschluss 2024 vorgestellt und der Etat 2026 beschlossen. Trotz eines Verlusts im ISH-Jahr bleibt die Mitgliedsbeitragshöhe vorerst unverändert – eine mögliche Anpassung soll erst in der MV 2026 entschieden werden.
Neu in den Vorstand gewählt wurden Dror Peled (General Marketing Manager der Division Living Environment Systems, Mitsubishi Electric Europe B.V., Ratingen) und Simon Nehls (Vertriebsleiter Deutschland Air Handling Units, Wolf GmbH, Mainburg). Beide unterstrichen die Bedeutung einer aktiven Verbandsarbeit in Zeiten des Umbruchs. Im Anschluss an den offiziellen Teil der Versammlung nutzten die Mitglieder den Austausch in den Arbeitsgruppen, unter anderem zu den Themen Ventilatoren, Wohnungslüftung, Raumklima, Instandhaltung, Normung und Kommunikation.
Die nächste Mitgliederversammlung findet am 23. September 2026 in Düsseldorf statt.
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