Frauen brauchen es 3 K wärmer als Männer

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Forscher der Universität Maastricht haben herausgefunden: Weibliche Empfindlichkeit in Sachen Raumtemperatur ist nicht eingebildet. Konsequenzen für die Klimatechnik?

Der menschliche Wärmehaushalt (Abb. Boris Kingma/Wouter van Marken Lichtenbelt)
Auf einer siebenstufigen Skala mussten männliche und weibliche Probanden einschätzen, ob sie die Raumtemperatur im Büro als zu kalt oder zu warm empfanden, wie stark die Luft zirkulierte und wie feucht die Raumluft war.
Wenig überraschendes Ergebnis: Frauen frieren schneller. Ursache: Der männliche Körper produziert bei einem Gewicht von 70 kg rund 60 W Wärmeenergie pro m² Hautoberfläche. Bei einfachen Tätigkeiten im Büro steigt dieser Wert auf 70 W. Bei Frauen sind es jedoch maximal 48 W. Büro-Klimasysteme sind aber meist auf den männlichen Wärmebedarf eingestellt. Sie basieren nämlich auf dem thermischen Komfort-Modell, das in den 1960er Jahren entwickelt und seitdem nicht mehr angepasst wurde.
Warum produzieren Frauen weniger Wärmeenergie als Männer? Sie sind meist kleiner und leichter. Außerdem ist der Fettanteil im weiblichen Körper mit durchschnittlich 25 % deutlich höher als bei Männern (im Schnitt 15 %), wodurch weniger Körperwärme bis zur Haut vordringt. Auch ist der Stoffwechsel bei Frauen weniger stark, wodurch sie wiederum weniger Wärme produzieren. Folge: Frauen fühlen sich bei 25 °C Raumtemperatur am wohlsten, Männer schon bei 22 °C. Klimaplaner sollten sich künftig also verstärkt auch auf die Bedürfnisse des weiblichen Körpers einstellen, damit Gebäude auch aus weiblicher Sicht gut funktionieren.
Weitere Infos finden sich in dem Artikel „Energy consumption in buildings and female thermal demand“, der in der Zeitschrift „Nature Climate Change“ erschienen ist. Wir haben uns für Sie durchgeklickt. Mitglieder finden den Direktlink auf Seite 2.

Artikelnummer: cci35322

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