In der Studie „CO2-Emissions from air conditioning“ hat das International Institute of Refrigeration (IIR) berechnet, wie stark Klimageräte und Wasserkühlsätze für Komfortanwendungen im Jahr 2050 zu den weltweiten Treibhausgasemissionen beitragen könnten. Dabei wird von 2021 mit 1,4 Milliarden installierten Geräten bis 2050 eine Zunahme auf 3,5 Milliarden Geräte angenommen.
In der Studie hat das IIR, Paris, berechnet, dass im Jahr 2021 die weltweit installierten rund 1,4 Milliarden Klimageräte und Wasserkühlsätze mit Emissionen von 1.805 Mio. t CO2-Äquivalent (CO2eq) mit 5 % zum globalen Treibhauseffekt beigetragen haben. Aufgrund der Zunahme des globalen Treibhauseffekts und die dadurch verursachten Anstiege von Temperaturen und Luftfeuchten geht das IIR davon aus, dass bis 2050 die Anzahl der Klimaanlagen für Komfortanwendungen auf weltweit 3,5 Milliarden Geräte ansteigen wird. Welche CO2eq-Emissionen sind dann durch den Betrieb der Klima- und Kühlsysteme zu erwarten? Auf Basis von zwei Szenarien „moderate (M)“ und „progressive Entwicklung (P)“ kommt die Studie zu folgenden Ergebnissen:
– Szenario M: Die Emissionen steigen gegenüber 2021 um 23 % auf 2.214 Mio. t CO2eq. Diese verteilen sich zu 86 % auf indirekte Emissionen durch den Stromverbrauch und zu 14 % auf direkte Emissionen durch Ausströmen von Kältemittel aus Leckagen in die Umgebung.
– Szenario P: Die Emissionen sinken gegenüber 2021 um 32 % auf 1.219 Mio. t CO2eq (95 % indirekte und 5 % direkte Emissionen).
Alle Grundlagen, Methoden und Vorgaben zu diesen Berechnungen können im 23-seitigen Anhang „Methodological Annex“ zur Studie nachgelesen werden. Zum Erstellen der Studie wurden, jeweils für 2021 und 2050, unter anderem folgende Annahmen, Vorgaben und Prognosen getroffen:
-zur Anzahl der verschiedenen Bauarten von Klimageräten und Wasserkühlsätzen, zu deren durchschnittlichen Kältemittelfüllmengen, zu Kälteleistungen, Energieeffizienzen (Arbeitszahlen) und zu jährlichen Betriebszeiten der Geräte
– zu Entwicklungen zum schrittweisen Umstieg auf Kältemittel mit geringeren Treibhauseffekten (GWP-Werte) und zu jährlichen Leckageraten von Kältemitteln aus den Geräten
– zu geringeren CO2eq-Emissionen bei der Stromerzeugung durch die weltweite Zunahme von regenerativ erzeugter elektrischer Energie.
Beim Szenario P werden gegenüber dem Szenario M bis 2050 unter anderem ein deutlich beschleunigter Umstieg zum Einsatz von Gering-GWP-Kältemitteln, verminderte Kältemittelemissionen aus den Geräten und erheblich bessere Arbeitszahlen der Geräte angenommen. Dabei berücksichtigt die Studie je nach Gerätebauart für 2021 Arbeitszahlen von 2,7 bis 3,3, die bis 2050 auf 4,6 bis 6,6 steigen sollen.
Um einen zu starken Anstieg der Klimaauswirkungen durch die erheblich steigende Zahl der Klimaanlagen zu mindern, ist es laut IIR unerlässlich, rasch wirksame Maßnahmen zu ergreifen. „Nur wenn es gelingt, die Energieeffizienz der Geräte erheblich zu erhöhen und die Auswirkungen von Kältemittelleckagen deutlich zu verringern, kann das Ziel erreicht werden, die klimatisierungsbedingten Emissionen um ein Drittel zu reduzieren, obwohl das vom IIR entwickelte Modell bis 2050 einen Anstieg der Anzahl der Klimaanlagen um das 2,5-fache prognostiziert“, erläutert das Institut in seiner Studie.
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