In Deutschland sind lediglich 12 % der Mitarbeiter hoch motiviert.

Studie über Mitarbeiterengagement und Arbeitsplatzzufriedenheit

(Abb. © Gina Sanders/Fotolia.com) Der „Global Report“ von Steelcase und Ipsos mit dem Titel „Mitarbeiterengagement und Arbeitsplätze in aller Welt“ ist die erste Studie, die die Zusammenhänge zwischen dem Engagement der Mitarbeiter und ihrer Arbeitsumgebung erforscht. Befragt wurden 12.480 Büromitarbeiter aus 17 Ländern. Ergebnis: Mitarbeiter, die mit ihrer Arbeitsumgebung sehr zufrieden sind, zeigen sich sehr engagiert. Übrigens: Steelcase verkauft Büromöbel. Umgekehrt erweisen sich mit ihrer Arbeitsumgebung sehr unzufriedene Beschäftigte als am wenigsten engagiert.

Die Kernaussagen der Studie

  • Mitarbeiterengagement steht im direkten Zusammenhang mit der Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Engagierte Mitarbeiter verfügen über Arbeitsumgebungen, die selbstbestimmtes Arbeiten begünstigen. Ein Merkmal engagierter Mitarbeiter ist, dass sie in hohem Maße selbst entscheiden können, wo und wie sie arbeiten, und dass bei Bedarf geeignete Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Sowohl seitens des Unternehmens als auch durch das Raumangebot wird diese Freiheit am Arbeitsplatz gefördert, sodass es ihnen leicht fällt, sich zu konzentrieren oder ohne störende Unterbrechungen in Teams zusammenzuarbeiten. Deutsche Studienteilnehmer geben an, über weniger Rückzugsbereiche zu verfügen als der globale Durchschnitt, z.B. können sich nur 44 % für konzentriertes Arbeiten zurückziehen – im Gegensatz zu 53 % weltweit.
  • Fest installierte Techniklösungen überwiegen gegenüber mobilen Technologien 2:1. Arbeitgeber setzen im Büro doppelt so viele fest installierte wie mobile Geräte ein. In Deutschland sind 80 % der Arbeitsplätze mit Desktop-PCs und 94 % mit Festnetztelefonen ausgestattet. Dies könnte auf die Art der geleisteten Arbeit zurückzuführen sein, aber auch die Herausforderung widerspiegeln, Schritt mit den sich ständig wandelnden Technologien zu halten.
  • Traditionelle Arbeitsweisen haben Bestand. Die Medien und die Alltagskultur haben in der Öffentlichkeit das Bild geprägt, dass sich der Arbeitsplatz in den letzten zehn Jahren dramatisch verändert hat, und dass Arbeitsumgebungen offen, informell und teamorientiert sind. In Wirklichkeit arbeiten die meisten Mitarbeiter in einem traditionellen Büroumfeld mit Hierarchien und Einzelarbeit am Schreibtisch. In Großbritannien sind 49 % der Büros offen gestaltet, während dies in Deutschland nur bei 19 % der Fall ist. 54 % der Mitarbeiter arbeiten dort in Einzelbüros.

Der kulturelle Kontext beeinflusst das Engagement. Die engagiertesten Mitarbeiter kommen häufig aus Schwellenländern, während die am wenigsten engagierten Studienteilnehmer aus etablierten Märkten stammen. In Frankreich zum Beispiel ist der Anteil sehr engagierter und sehr zufriedener Mitarbeiter besonders gering (5 %), in Indien dagegen sehr hoch (28 %). Deutschland liegt mit 12 % im Durchschnitt. Die Analyse der Studienergebnisse ergab spezifische Muster, aus denen hervorgeht, dass das Herkunftsland der Befragten, die dortige Kultur und die daraus resultierenden Erwartungen Einfluss auf den Engagement- und Zufriedenheitsgrad am Arbeitsplatz nehmen. Es wird deutlich, dass der kulturelle Kontext die Wahrnehmung und die Verhaltensweisen der Mitarbeiter in Bezug auf ihren Arbeitgeber und ihre Arbeitsumgebung beeinflusst.

(Abb. cci Dialog GmbH) Anmerkung: Für Mitarbeiterengagement und Arbeitsplatzzufriedenheit ist sicherlich bis zu einem gewissen Grade auch der Führungsstil der Vorgesetzten mitverantwortlich. Folgende Führungsmethoden gibt es (eine nicht abschließende Auswahl):

  • Methode Nilpferd: Kurz auftauchen, Maul aufreißen und wieder untertauchen.
  • Methode Hubschrauber: In höheren Regionen schweben, kurz absinken, alles aufwirbeln, wieder abheben.
  • Methode Champignon: Heranwachsen lassen, Köpfe abreißen, neue nachwachsen lassen.
    In diesem Sinne bis nächsten Donnerstag, wünscht Ihr „Wüster“.

Artikelnummer: cci43250

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