Kältemittel werden knapp und teuer: UBA diskutiert mit der LüKK

Am 2. Februar gab es beim Umweltbundesamt (UBA) in Dessau einen Dialog mit rund 100 Vertretern der Kälte- und Klimabranche. Auslöser war ein von neun LüKK-Verbänden erstellter offener Brief zur F-Gase-Verordnung und zum akuten Kältemittelnotstand (cci Branchenticker berichtetete am 19. Dezember 2017). Achim Frommann war für cci Branchenticker dabei und fasst einige Ergebnisse des Kälte-Klima-Gipfels zusammen.

Das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau (Abb. Linnart Unger) Fazit von Gastgeber Dr. Wolfgang Plehn (UBA): An der Durchführung, den Quoten und den Terminen der F-Gase-Verordnung wird sich nichts ändern (Senkung der EU-weit zur Verfügung stehenden neuen F-Gase seit Januar 2018 um mehr als 30 %, ab 2021 um weitere 28 %). Darauf wird auch ein von den LüKK-Verbänden BDH, BTGA, BWP, EHPA, EPEE, BIV, FGK, VDKF und ZVKKW unterzeichnetes Positionspapier (siehe Anhang), das am Tag der Veranstaltung veröffentlicht wurde, keinen Einfluss nehmen. Hinzu kommt, dass der deutsche Kälteanlagenbau allein wenig Möglichkeiten sieht, die vielfach noch nicht ausreichend informierten Betreiber und Fachplaner über die Konsequenzen der F-Gase Verordnung ausreichend aufzuklären – diese schreiben oft noch Kälteanlagen mit nicht zukunftsfähigen Kältemitteln aus (zum Beispiel R404A).

Gleichwohl muss das Handwerk die Situation der Kältemittelverknappung ausbaden. Daher wurde der Wunsch der Verbände in Richtung UBA mehrfach wiederholt, Hilfestellung zu leisten, um einem drohenden Kältemittelengpass entgegenzuwirken, den viele Teilnehmer der Zusammenkunft in der zweiten Jahreshälfte befürchten.
Positiv ist zu bewerten, dass UBA, Handwerk, Industrie und Handel vereinbarten, schnellstmöglich eine breit angelegte Kommunikations- und Informationskampagne zu starten, um neben Anlagenbauern auch Betreiber und Fachplaner von Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen aufzuklären. Im Mittelpunkt der Kampagne sollen kurzfristige Ersatzkältemittellösungen sowie langfristige Strategien und Investitionen stehen, die einen weiteren Kältemittelumstieg verhindern können. Betont wurde auch, dass Wartung und Anlagendichtheit Betreiberpflichten sind und dass die Mengen der recycelten und wiederaufbereiteten Kältemittel deutlich steigen müssen. Die Kältemittelhersteller sagten zu, alles daran zu setzen, in diesem Jahr Lieferengpässe bei Alternativkältemitteln zu vermeiden. Weitere Ergebnisse der Veranstaltung lesen Sie demnächst in cci Zeitung.

Artikelnummer: cci59685

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