In der heutigen Frage eines Planers geht es um Außenluftansaugungen von RLT-Anlagen, die sich in der Gebäudefassade befinden. Wenn die Sonne auf die Fassade strahlt, bildet sich dort eine warme Grenzschicht, die erwärmte Luft wird in das Lüftungsgerät angesaugt und erhöht den Energiebedarf zur Luftkühlung. Auf welche Weise kann man diesen unerwünschten Effekt vermeiden?
Nachfolgend die Frage des Lesers von cci Branchenticker an die Lüftungsfachleute:
„Ich bitte um Unterstützung zu einer Problematik bei der Außenluftansaugung, wenn das Wetterschutzgitter in der von der Sonne beschienenen Außenwand platziert ist. Durch die Solarstrahlung bildet sich ja an der Fassade eine oft stark erwärmte Luftgrenzschicht, die aufgrund der Thermik nach oben strömt und dann durch das Gitter in die RLT-Anlage angesaugt werden kann. Um die gewünschte Zulufttemperatur zu erreichen, müsste somit der Kühler in der RLT-Anlage eine höhere Kälteleistung aufweisen als bei einer Ansaugung von ,unerwärmter‘ Außenluft.
Konkret geht es bei meiner Planung um ein Industrieprojekt, bei dem zur Kühlung einer Hydraulikstation die Außenluft an einer Fassade angesaugt wird, die im Sommer stark von der Sonne bestrahlt wird. Dabei wird bei hohen Außenlufttemperaturen die an der Fassade angesaugte Außenluft so warm, dass sie nicht mehr zur Wärmeabführung in der Hydraulikstation ausreicht. Ich erinnere mich an Hinweise, dass bereits eine Verlängerung des Ansaugstutzens um etwa 10 cm ausreicht, um die Thermik an der Fassade zu umgehen und die Luft mit der normalen Außenlufttemperatur anzusaugen. Aber trotz intensiver Suche im Internet und in cci Wissensportal kann ich dazu keine Hinweise finden.“
Ergänzend dazu hat der Planer eine Skizze angefertigt, die das Ganze veranschaulichen soll.
Gibt es dazu Hinweise und Erfahrungen in der Leserschaft von cci Branchenticker? Mit welchen Temperaturen ist zu rechnen?
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Guten Morgen, habe gerade den Kommentar von Reinhard Siegismund gelesen. Eigentlich wurde da schon alles gesagt. Wir schlagen in diesem Fall dem Kunden eine Beschattung und eine durchgängige Dämmung der Rohrleitungen min. 100 % vor. So wird vermieden, dass noch mehr Fremdwärme aufgenommen wird. Wie weit diese Art in diesem Fall sinnvoll zum tragen kommen könnte, fehlen mir einfach die örtlichen Details. Viel Erfolg und eine sonnige Woche.
olaf mayer (SV)
Dabei zunächst die Frage: Wie hoch ist die Fassade und in welcher Höhe soll angesaugt werden? In einem Fall haben wir die Luft tiefer angesaugt, als nach den Regeln empfohlen, haben eine gute Reinigungsfähigkeit am Boden sichergestellt. Auch eine adiabate Abkühlung der Luft durch Wasserdüsen waren einmal die Lösung mit Tropfenabscheider. Zum Abstand vor dem Haus haben wir einmal 0,8 bis 1 m vor der Fassade vorgeschlagen. Wie genau sich dies ausgewirkt hat, haben wir nicht untersucht. Vielleicht ist auch ein Beschattung ganzer Flächen möglich, und die Farbe der Fassade sollte nicht schwarz und matt sein. Aber wissenschaftlich begründete Erkenntnisse haben wir nicht. Ansaugung auf der Nordseite oder über Dach ist sicher besser.
Freundliche Grüße Reinhard Siegismund