Daikin will Kältemittel ersetzen

Wie die Cooling Post meldet, hat Daikin ambitionierte Ziele beim Austausch von Kältemitteln.

Daikin war der Pionier, der bereits auf der Chillventa 2010 den Prototyp eines mit R32 betriebenen Split-Klimageräts vostellte (als Ersatz für R410A). Inzwischen hat sich R32 weitgehend dem Markt durchgesetzt. (Abb. © cci Dialog GmbH) Das (schwer entflammbare) A2L-Kältemittel R32 (Difluormethan) wird als mittelfristige Alternativen für Kältemittel mit einem noch höheren GWP angesehen. Eine langfristige Lösung besonders zum Einsatz in Raumklimageräten ist es mit seinem doch recht hohen GWP von 675 aber nicht. Daher sind die Hersteller bereits jetzt auf der Suche nach geeigneteren Lösungen.
So verkündete Daikin-Geschäftsführer Masanori Togawa kürzlich, der Geschäftsbereich „Chemikalien“ (der rund 8 % des Konzernumsatzes ausmacht) wolle mit Hilfe künstlicher Intelligenz ein neues Kältemittel für den Einsatz in Klimageräten entwickeln, das einen GWP von 10 oder weniger haben soll. Er hofft, das neue Kältemittel bereits 2023 auf den Markt bringen zu können. Das „zukunftsweisende“ Kältemittel soll aber ebenfalls schwer entflammbar sein (A2L).
Derzeit gibt es nur Spekulationen, wie das neue Kältemittel zusammengesetzt sein könnte – zumal beim Einsatz eines neuen Kältemittels auch die Energieeffizienz der Klimageräte nicht schlechter werden darf.

Anmerkung der Redaktion
– In Europa wird der Einsatz von R32 als schwer entflammbares A2L-Kältemittel durch die EN 378 “Kälteanlagen und Wärmepumpen – Sicherheitstechnische und umweltrelevante Anforderungen” geregelt. In der Norm werden zum Beispiel für R32-Klimageräte in Abhängigkeit von der Füllmenge und von der Bauart des Innengeräts (Deckenkassette, Highwall, Truhe) Anforderungen an die Mindestgröße der Räume gestellt. Dadurch soll die Bildung eines zündfähigen Raumluft-Kältemittel-Gemischs sicher vermieden werden. Weitere Infos finden Sie im Beitrag “Daten und Fakten zum Einsatz von R32 in Klimageräten und Wärmepumpen“ (mit einer Tabelle zu Mindestraumvolumina) unter der Artikelnummer cci56164.

– Nachtrag 28. Mai 2019: Daikin hat weitere Informationen veröffentlicht. Danach ist Daikin kein Alleingänger, sondern mit Panasonic, Toshiba Carrier and Mitsubishi Electric Teil einer japanischen, von der Regierung unterstützten Initiative. Daikins Anteil ist die Forschung für ein A2L-Kältemittel für DX-Systeme (Klimageräte mit Direktverdampfung) mit einem GWP unter 10. Das Projekt endet im März 2023. Das endgültige Produkt sei aber erst deutlich später verfügbar, so Daikin. Die Toxizität- und Entflammbarkeitstests würden zwei bis drei Jahre dauern. Und dann würde es noch einige Jahre dauern, neue Produkte zu entwickeln, so Daikin. Mit Klimageräten mit dem neuen Kältemittel ist also nicht vor Ende des nächsten Jahrzehnts zu rechnen.

Artikelnummer: cci70329

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