Wahrscheinlich hatten Sie auch schon mal das zweifelhafte Vergnügen, mit einem Chatbot zu sprechen/schreiben. Diese (nicht sehr schlauen) Tools tauchen zum Beispiel auf Webseiten auf, um Kundenanfragen abzufedern und in die gewünschte Abteilung weiterzuleiten. Das ist Kinderkram, denn jetzt kommt ChatGPT. Eine echte Weiterentwicklung oder eher Spielerei? Und ist das was für die LüKK?
Erstmal dröseln wir den etwas sperrigen Begriff auf: ChatGPT bedeutet Chat Generative Pre-Trained Transformer und bezeichnet einen Chatbot auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI), entwickelt und angeboten vom US-amerikanischen Unternehmen OpenAI. Es geht also um automatisierte Texterstellung – nach Fütterung des Bots mit Stichworten und Fragen. Natürlich widmen sich seit Jahren einige Unternehmen diesem Thema und haben für die Entwicklung einer KI große Summen investiert, dennoch finde ich, dass ChatGPT etwas anderes, Mächtigeres, ist: Ich habe so wie andere Tester das Tool ausprobiert und einige Fachfragen aus der LüKK gestellt, wie „Welche Normen sind beim Thema Schullüftung relevant?“ oder „Ist eine zentrale oder dezentrale Lüftung besser?“ In allen Fällen kam eine zufriedenstellende und (mehr oder weniger) korrekte Antwort nach wenigen Sekunden. Diese Nachschlagemöglichkeit ist nur eine Nutzungsoption, außerdem lassen sich etwa E-Mails (wahlweise „freundlich“ oder „dringlich“) in Auftrag geben. Ein – verzeihen Sie mein Neudeutsch – „Killerfeature“ – nie wieder E-Mails selber schreiben! Einen zusätzlichen Nutzen verspricht sich auch die Gebäudeautomation durch ChatGPT, indem der Bot etwa Alexa oder Siri als Interface zum Smart Home ablöst. Und dabei etwa vorschlägt, das Licht anzuschalten, wenn es im Raum dunkler wird. Auf meine Frage an ChatGPT, welchen Nutzen das Tool für die Gebäudeautomation hat, kam unter anderem diese Antwort: „Es kann Benutzern die Interaktion mit Systemen erleichtern, indem es eine natürliche Sprachschnittstelle bereitstellt, die einfach zu verwenden ist und Benutzern die Steuerung von Systemen ohne technisches Fachwissen ermöglicht.“ Ich bin mir sicher, dass ChatGPT und folgende ähnliche Sprachbots uns viele lästige Routinen abnehmen kann, allerdings: Niemand kann bisher die Möglichkeiten dieser Technik komplett erfassen. Dennoch: Lasst uns diese Technik umarmen und füttern, denn nur dann kann sie besser werden und den Alltag erleichtern. Ich kann Sie nur einladen, auch mal mit dem Tool zu experimentieren. Vielleicht fallen Ihnen weitere Einsatzmöglichkeiten ein?
Ihr
Thomas Reuter
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Ob ChatGPT tatsächlich ein Gamechanger werden kann, hängt sicherlich von demjenigen ab, der vor dem Bildschirm sitzt. Nach dem Motto „Wer dumm fragt, bekommt dumme Antworten.“ Aber trotzdem erstaunlich, was das Ding kann…
Wenn man z.B. eine Frage stellt, wie man etwas in der und der Computersprache programmieren soll, bekommt man als Output tatsächlich einen kompletten Code. Ob der dann tatsächlich mit allen Wenns und Abers läuft, ist fraglich. Zumindest wird man nicht dümmer davon und kann ein Denkanstoß zur Problemlösung bekommen.
Trotzdem muss man seine Frage gestellt haben, bevor Amerika aufsteht. Ansonsten bekommt man die Antwort, dass der Bot gerade ausgelastet ist. Erstaunlich, welche Nachfrage nach KI schon nach so kurzer Zeit besteht. Es stellt sich die Frage, wie lange die Benutzung noch kostenlos ist.