Als Journalist begibt man sich immer in eine Gefahr: Sollte ich schon etwas schreiben, auch wenn es noch nicht (ganz) klar ist oder warte ich lieber etwas ab, bis mehr Klarheit herrscht? So blicken wir in dieser Woche neugierig nach Berlin.
Worum geht es und warum interessiere ich mich für Berliner Landespolitik? Am heutigen Dienstag soll der Berliner Senat beschließen, ob demnächst Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen in Innenräumen erlaubt werden, wenn eine geeignete Lüftung vorhanden ist und sie nach dem „Hygienerahmenkonzept Kultur“ stattfinden. Im Wortlaut der Beschlussvorlage heißt es: „Ausnahmen mit mehr Personen möglich bei maschineller Lüftung und nach Hygienerahmenkonzept Kultur“. Das wäre doch ein echter Quantensprung, finde ich! Und damit würde auch endlich eine andere Bewertungsgrundlage als eine rein von der Inzidenz abhängige Beurteilung eingeführt – (Groß-)Veranstaltungen könnten dann nämlich wieder stattfinden, wenn der Raum und das entsprechende Gebäude eine „maschinelle“, also wohl mechanische Lüftung vorhält. Würde am heutigen Dienstag dieser Beschluss mit Wirkung zum 4. Juni gefasst, könnte man sagen, dass ein langgehegter Vorschlag der Lüftungstechnikbranche endlich in der Politik angekommen ist. Daher war die Erklärung der TGA-Repräsentanz in Berlin auch mehr als verständlich, in der Geschäftsführer Günther Mertz den Berliner Vorstoß begrüßte: „Der Berliner Senat greift mit seinen Überlegungen Empfehlungen und Forderungen der TGA-Branche auf, bei kommenden Öffnungsschritten auch raumlufttechnische Vorkehrungen zu berücksichtigen, mit denen das Infektionsrisiko gering gehalten werden kann.“ Sollte es tatsächlich so sein, dass die Lüftungstechnik nun endlich ihre Rolle als Teil der Lösung ausspielen kann und darf? Es wäre mein großer Wunsch, auch wenn ich jetzt beim Schreiben dieser Zeilen noch nicht sagen kann, ob dies tatsächlich so beschlossen wird. Hoffentlich gibt es heute Abend endlich Klarheit für die Lüftungsbranche.
Ihnen wünsche ich eine gute Woche
thomas.reuter@cci-dialog.de
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