Normalerweise stehen Lobbyisten oft in der Kritik und werden misstrauisch beäugt: Einflüsterer mit ausschließlich eigenen Interessen, die bei politischen Entscheidungsträgern Schlange stehen und diese mit viel (auch finanzieller) Zuwendung auf ihre Seite ziehen wollen.
Ich aber habe in diesem Jahr Beispiele für unterstützenswerten Lobbyismus gefunden – in unserer Branche. Seitdem ich in der LüKK tätig bin, heißt es, dass die breite Öffentlichkeit nur wenig von der Tätigkeit und der Bedeutung der LüKK und TGA-Branche mitbekommt. Durch Corona hat sich das deutlich verändert, vor allem was die Lüftungstechnik angeht. Aber auch die kontinuierliche Verbands- und damit auch Lobbytätigkeit von FGK, BIV, BTGA, den Landesverbänden und weiteren Organisationen scheint nun endlich Früchte zu tragen, finde ich. Eine zentrale Aufgabe dieser Lobbygruppen ist die Kommunikation, eine weitere besteht darin, Akteure der Branche zu vereinen und deren Kräfte zu bündeln. Aktuell hat die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal eine Welle an Hilfestellung aus der Branche für die betroffenen Menschen ausgelöst – und nun haben die Mitglieder des BTGA zusätzlich 50.000 € als Spende für die Betroffenen in die Hand genommen. Auch die Hilfeleistung vor Ort wie etwa die Aktion „Wärme für das Ahrtal“ wurde von Verbandsseite eindringlich kommuniziert und hat dadurch an Fahrt gewonnen; das steht für gelebte Solidarität.
Weiter so, denkt sich Ihr
Thomas Reuter
cci138984
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Hallo Herr Reuter,
sicherlich freue auch ich mich, wenn die Lüftungstechnik mehr im öffentlichen Interesse steht und Gegenstand vieler Diskussionen ist. Ob das dann jedoch das Ergebnis von gutem Lobbyismus ist, da bin ich mir nicht sicher. Die Intensität, mit der sich die Branche der Lüftungstechnik, beispielsweise in die Diskussionen und den Markt der Lüftungen in Schulen eingebracht hat, war schon einzigartig und ich habe so noch nie vergleichbares in unserer Branche beobachtet. Die Artikel hierzu in den sozialen Medien, die äußerst leidenschaftlichen Diskussionen hierzu in unserer Fachpresse, auch bei Ihnen in Ihrem cci Team, die Marketing- und Werbeaufwendungen zur Lüftung und Luftreinigung in Schulen, also ich habe so etwas in dieser Intensität in der Lüftungstechnik noch nie beobachtet. Deshalb ist mir das eher ein Fingerzeig für uns, all die Hersteller, die in der Lüftungstechnik tätig sind: Wenn wir uns richtig intensiv mit einem Thema beschäftigen, dieses intensiv und kontrovers diskutieren, nicht nur in der Fachpresse, sondern auch in sozialen Medien, wenn wir hierzu auch kreative Werbung auf den Weg bringen, dann sorgt das für Aufmerksamkeit, dann wird auch unsere Lüftungstechnik wahrgenommen. Aber meiner Meinung nach ist das dann vielmehr ein Ergebnis von uns, all den Herstellern unserer Branche und weniger ein Resultat von den Verbänden und Lobbyisten, die uns vertreten. Lobbyismus und ein zu viel an Fachverbänden sehe ich eher kritisch und ein zu viel davon ist für mich eher ein Ausdruck von kritischen Machtverschiebungen zwischen Markt und Staat. Da sollten wir die Hersteller auch nicht zu viel an Fachverbände abgeben und delegieren, da sollten wir vielmehr uns weiterhin mit interessanten Themen mit Potential weiter ähnlich intensiv engagieren und beschäftigen, wie es beispielsweise um das Thema der richtigen Lüftungstechnik in Schulen getan haben, dann wird unserer Branche sicherlich auch weiterhin sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Rentschler
Guten Morgen Herr Rentschler, vielen Dank für ihren Kommentar! Ich gebe Ihnen auch dahingehend Recht, dass das gestiegene Interesse vor allem an Lüftungstechnik sicher auf die gesamte Branche zurückgeht. Die Verbände sind immer nur so gut wie ihre Mitglieder. Den großen Vorteil sehe ich in der Bündelung von Stimmen, um mit mehr Kraft auch abseits der Branche wahrgenommen zu werden.