Meinung: Hier ist Motivation gefragt

Sabine Andresen, sabine.andresen@cci-dialog.de (Abb. © cci Dialog GmbH)
Sabine Andresen, sabine.andresen@cci-dialog.de (Abb. © cci Dialog GmbH)

Warum nicht mal das Auto stehen lassen?
Andersrum gefragt: Warum sollte man?

Deutschland will bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden. Technisch ist dieses Ziel erreichbar. Kostet aber eine Menge Geld, nämlich 5 Billionen (!) €, also so viel: 5.000.000.000.000 €. Nachzulesen hier: cci141275.
Der Großteil der notwendigen Klimaschutzinvestitionen entfällt mit 2,1 Bio. € auf den Bereich Verkehr. Und genau das verwundert nicht.
Hier nur ein Beispiel: Meine Familie plante für vergangenen Sonntag einen Weihnachtsmarktbesuch. Muss man da mit dem Auto hin? Nein. Wir haben zum Glück einen gut ausgebauten ÖPNV. Eine Familientageskarte kostet um die 8 €. Demgegenüber stehen Parkhaus-Kosten von (Dauer: vier Stunden) 5,50 €, Spritkosten von 3 €. (Ja, Verschleiß ist damit noch nicht einkalkuliert.)
Mal ganz ehrlich: Lässt Otto Normalverbraucher in diesem Fall das Auto stehen und fährt mit dem meist nicht ganz so komfortablen ÖPNV? Glücklicherweise stand es bei der Entscheidung pro Bahn im Familienrat 2:1 (mein Sohn und ich, Vater war überstimmt).
Denn wie sollen denn Ziele wie Klimaneutralität sonst auch nur ansatzweise erreicht werden, wenn man den Bundesbürger nicht motivieren kann, das Auto stehen zu lassen?
Mein Sohn und ich waren beide intrinsisch motiviert (Klimaschutz beziehungsweise „au ja, BAAAHHHN!“). Otto Normalverbraucher denkt aber an sein Portemonnaie und an seine Bequemlichkeit.
Aus meiner Sicht muss es viel mehr finanzielle Anreize für den Umstieg auf den ÖPNV geben. Ansonsten wird das nichts. Siehe auch https://www.spiegel.de/auto/berufspendler-fahren-auch-auf-kurzen-strecken-am-liebsten-auto-a-dfbac72b-2614-40d1-8e7e-5635561c648d

Viele Grüße übermittelt Ihnen
Sabine Andresen

cci141395

3 Kommentare zu “Meinung: Hier ist Motivation gefragt

  1. Lieber Herr Tienes,
    sind sie sicher, dass an den von Ihnen beklagten Fußwegen nicht das Verkehrszeichen VZ241-30 steht? In diesem Fall wird der Fußweg in zwei gedachte nebeneinanderliegende Streifen aufgeteilt: einer für Fußgänger und einer für Radfahrer. Noch spannender ist aber das Zeichen VZ 240. Das wird für zu schmale gemeinsame Fuß- und Radwege verwendet. In diesem Fall fahren in aller Regel die Radfahrer unten, während die Fußgänger in einer zweiten gedachten Ebene darüber schweben. Ich habe es auch schon häufiger erlebt, dass die Fußgänger sich nicht daran gehalten haben und zu tief geschwebt sind. Das kann zu Kollisionen führen. Der Sinn dieses merkwürdigen Vorgehens ist, die Straße von störenden Radfahrern frei zu halten. Dieser Gedankenansatz stammt noch aus der Zeit des dritten Reiches, als die Straße vor allem für die Militärkolonen frei gehalten werden mussten. Das müssen Sie doch einsehen 😉
    Peter Rietschel, Radfahrer

  2. Ich bin vor vielen Jahren auf den ÖPNV umgestiegen, da ich für diese Art der Fortbewegung günstig wohne. Ich habe auch vor einigen Jahren mein Auto verkauft, weil es einfach nur noch vor der Tür stand und bei Bedarf wegen leerer Batterie meist nicht mehr fahrbereit war. Wetter spielt keine Rolle. es gibt Schirme und entsprechende Kleidung. Was bei dieser ganzen Diskussion nervt, sind die aggressiven Radfahrer, die mittlerweile ganze Gehwegbereiche wie selbstverständlich nutzen und teilweise mit ihren Elektrorädern und Fahrrad-SUVs (Lastenräder) kaum noch Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Sie sind aber angeblich ÖKO und umweltfreundlich. Für mich sind sie einfach nur eine Plage (auf dem Gehweg). In Berlin will man Lastenräder mit 1000 € Zuschuss von Seiten des Senats beglücken. Dann wird es noch mehr dieser SUVs auf den Gehwegen geben. Alles der Umwelt zuliebe ? Wie auch immer … Ich bin weder ein ÖKO noch ein GRÜNER .. Ich sehe einfach wann Dinge Sinn machen. Dass ich dabei auch mal eine falsche Beurteilung und Fehler mache, kommt vor und wird akzeptiert.

Schreibe einen Kommentar