Auch wenn die politischen Entscheider nun die Energiepreisdeckel beschlossen haben: In der weiterhin anhaltenden Energiekrise mit massiv gestiegenen Kosten besonders für Strom und Erdgas sind auch die Haushalte weiterhin aufgerufen, ihre Energieverbräuche deutlich zu verringern. Dabei sind aber aus meiner Sicht beim „weniger Heizen und Geld sparen“ dringend Aspekte zum regelmäßigen Lüften zu beachten. Hier meine ich, dass die ventilatorgestützte Lüftung mit Wärmerückgewinnung verpflichtend eingeführt werden sollte.
Angesichts der Energiekrise sind Wirtschaft, Industrie und die Bevölkerung weiterhin aufgerufen, soviel Energie wie möglich einzusparen, um Deutschland durch den Winter zu bringen. Allerdings gibt es beim Sparen von teurer Heizenergie einige Besonderheiten zu beachten, über die meiner Meinung nach bislang viel zu wenig berichtet wird. Ich befürchte nämlich, dass viele Haushalte bei kalten Außentemperaturen aus Spargründen auf das regelmäßig notwendige Lüften verzichten oder es zumindest stark einschränken könnten. Aber das kann fatale Folgen haben. Wenn man die Raumtemperatur zu stark absenkt, zum Beispiel unter 19 °C, und gleichzeitig aufs Lüften verzichtet, droht Gefahr: Die besonders beim Kochen, Waschen und Duschen freigesetzte Feuchte bleibt in der Wohnung, und es steigt die Möglichkeit von Schimmelbildung rapide an. Daher wird zur Feuchteabführung, und auch zum Entfernen von CO2, Schad- und Geruchsstoffen aus den Räumen zum Sicherstellen einer hygienischen Luftqualität, mindestens drei bis vier Mal pro Tag eine Stoßlüftung mit weit geöffnetem Fenster für je etwa fünf Minuten empfohlen. Ob das tatsächlich, wie konsequent auch immer, gemacht wird? Ich habe da meine Zweifel.
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen verweise ich auf den Einsatz und den Betrieb von ventilatorgestützten Wohnungslüftungen mit Wärmerückgewinnung. Solche Geräte können auch nachträglich in Bestandsgebäude eingesetzt werden und lösen die zuvor genannten Probleme: Sie sorgen durch eine kontinuierliche Grundlüftung mit Außenluft und das gleichzeitige Abführen von belasteter Raumluft für einen dauerhaft ausreichenden Feuchteschutz und eine gute Luftqualität. Sie sparen durch die Wärmerückgewinnung mit einer Effizienz von etwa 90 % im Vergleich zur Fensterlüftung erheblich Heizenergie. Sie benötigen dafür nur wenig Strom. Und sie funktionieren automatisch, ohne dass man sich darum kümmern muss (im Gegensatz zur Fensterlüftung).
Daher meine ich: Wenn derzeit zum Beispiel über eine Solarpflicht auf Gebäudedächern und ähnliche Maßnahmen zum Energiesparen diskutiert wird, gehört für mich die ventilatorgestützte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung zwingend in jeden Neubau und auch in jede energetisch modernisierte Wohnung, eigentlich sogar per Gesetz oder Verordnung vorgeschrieben. Und vielleicht wirkt ja auch eine dafür ergänzende lukrative Förderung als Motivationsschub.
Mit luftigen Grüßen
Ihr Dr.-Ing. Manfred Stahl
manfred.stahl@cci-dialog.de
cci190393
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Hallo Herr Stahl, da haben sie ein gutes Thema gewählt. Wir könnten mit dieser Kleinigkeit(Kontrollierte Wohnungslüftung) mehr Energie einsparen und hätten dabei noch ein angenehmes Raumklima, keinen Stress mit Fenster auf und zu zumachen. Eine neue Verordnung wird schwierig, solange wir die DIN 1946-6 in dieser Fassung vorliegen haben, das es immer noch Schlupflöcher für dieJenigen gibt, die leider überhaupt oder kein Verständnis für Lüftungsanlagen(KWL – Dezentraler – Lüftung) haben. Die Schimmelbildung kommt dann ganz Automatisch mit abgesenkter Temperatur und fehlendem Luftaustausch. Die dadurch entstehende hohe Schadstoffbelastung wird die Krankheitskurve wieder ansteigen lassen. Im Umkehrschluss sind die Kosten für das Energiesparen für die Allgemeinheit nicht geringer, im Gegenteil, sie werden größer.
Mit schimmelfreien Gruß
Olaf Mayer(SV)