PFAS-Update der ECHA alarmiert: F-Gase auf Platz Eins im Mengen-Ranking

Eine von der ECHA jüngst als Update veröffentlichte Broschüre informiert auf 33 Seiten über geplante Verbote von PFAS-Substanzen, zu denen auch F-Gase und Kältemittel zählen. (Abb. © ECHA)

Die neuesten Informationen der europäischen Chemikalienagentur ECHA zu geplanten Verboten von gesundheitsschädigenden PFAS-Substanzen sind für die LüKK alarmierend. In einer von der ECHA jüngst als Update veröffentlichten Tabelle stehen F-Gase bei den PFAS-Mengen und -Emissionen auf Platz Eins im Ranking. Die Gefahr ist somit groß, dass F-Gase stark sanktioniert werden könnten.

Seit Jahren berät die europäische Chemikalienagentur European Chemicals Agency (ECHA) über Verbote von gesundheitsgefährdenden Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS). Betroffen von einem solchen Verbot könnten insbesondere F-Gase sei, zu denen auch synthetische Kältemittel zählen. Darüber hat cci Branchenticker bereits mehrfach berichtet. Ende Oktober hat die ECHA ein Update der Broschüre „What you need to know about the updated PFAS restriction dossier“ veröffentlicht (33 Seiten, siehe Anhänge), das für die LüKK nichts Gutes verheißt. Die Broschüre enthält auch eine umfangreiche Tabelle (siehe unten), in der für 23 verschiedene PFAS-Anwendungsbereiche

– die jeweiligen jährlich eingesetzten Mengen (in Tonnen)

– angenommene Emissionsraten bei Produktion und Gebrauch der Substanzen (in Prozent)

– Anteile an den Gesamtemissionen

abgeschätzt werden.

Bandbreite der Tonnagen und Emissionen für die im Hinblick auf PFAS-Emissionen bewerteten Herstellungs- und Verwendungsgruppen auf der Grundlage von Daten für 2020 (Abb. © ECHA)
Bandbreite der Tonnagen und Emissionen für die im Hinblick auf PFAS-Emissionen bewerteten Herstellungs- und Verwendungsgruppen auf der Grundlage von Daten für 2020 (Abb. © ECHA)

Platz Eins dieser Tabelle der PFAS-Anwendungen belegt auch im Update der ECHA-Broschüre der Bereich „Applications of fluorinated gases“. Dieser umfasst insbesondere das Verwenden von F-Gasen als Kältemittel beispielsweise in gewerblichen und industriellen Kühlprozessen, Wasserkühlsätzen, Klimageräten und -anlagen sowie in Wärmepumpen. Bei allen drei Bewertungskriterien zeigt die Tabelle für F-Gase als Kältemittel hohe Werte:

– eingesetzte Mengen > 10.000 t/a (höchste Bewertungsstufe 5)

– Emissionsrate 25 bis 75 % (dritthöchste Bewertungsstufe 3)

– Anteil an den Gesamtemissionen 10 bis 50 % (zweithöchste Bewertungsstufe 4).

Ähnlich hohe Werte wie F-Gase haben gemäß ECHA-Tabelle auch die Bereiche Transport, TULAC (Textilien, Polster, Leder, Bekleidung, Teppiche) und Bauprodukte.

Infolge dieser hohen Einstufung von F-Gasen erwartet der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF), dass Produkte und Systeme der LüKK „daher sicher bei der Umsetzung des PFAS-Verbots besonders im Fokus stehen werden“.

Weitere Informationen allgemein über PFAS und die geplanten Verbote lesen Sie im Original der ECHA-Broschüre unter „Anhänge“.

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