Stiebel Eltron: Habeck-Besuch und Gerüchte um Entlassungen

Dr. Kai Schiefelbein (rechts), Vizekanzler Robert Habeck und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies an der Station „Verdrahtung und Isolierung“ in der Wärmepumpenproduktion. (Abb. © Stiebel Eltron)

Die Stiebel-Eltron-Gruppe, Holzminden, steht weiter im Fokus der Öffentlichkeit. Nachdem das Heiztechnikunternehmen gegenüber cci Branchenticker bestätigt hat, Kurzarbeit eingeführt zu haben (cci273039), haben ein Bericht des Handelsblatts und der Besuch von Wirtschaftsminister Robert Habeck am 9. August erneut für Aufmerksamkeit gesorgt.

Laut einem Bericht des Handelsblatts steht Stiebel Eltron unter großem wirtschaftlichen Druck. Im Bericht heißt es: Ende September wolle man die aktuelle Kurzarbeit beenden und im Oktober beginnen, Stellen zu streichen. Stiebel Eltron beschäftigt in Deutschland 2.500 Mitarbeiter.
Auf Nachfrage von cci Branchenticker hat sich ein Unternehmenssprecher wie folgt geäußert: „Die anhaltende Schwäche in den europäischen Heizungsmärkten führt auch bei Stiebel Eltron zu einem deutlichen Umsatzrückgang. Vor diesem Hintergrund waren und sind Kostensenkungsmaßnahmen unumgänglich und auch bereits umgesetzt worden. Spekulationen über eventuelle weitergehende Maßnahmen kommentieren wir nicht.“
Während dieser Handelsblatt-Beitrag die Runde machte, öffnete Stiebel Eltron seine Türen für Wirtschaftsminister Robert Habeck. Begrüßt wurde der Minister von Dr. Ulrich Stiebel sowie CEO Dr. Kai Schiefelbein und dem zweiten Gruppen-Geschäftsführer, Heinz-Werner Schmidt. Habeck machte deutlich, dass die Wärmepumpe nicht nur die wirtschaftlichste Gebäudeheizung sei, sondern aktuell auch der günstigste Zeitpunkt für einen Heizungswechsel sei – unter anderem durch die finanzielle Förderung. Dennoch: Im ersten Halbjahr 2024 wurden mehr Öl- und Gasheizungen als Wärmepumpen abgesetzt (Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie, siehe cci278636). „Der gegenüber dem Gaspreis höhere Strompreis täuscht über die Wirksamkeit der Wärmepumpe hinweg“, stellte Habeck heraus. „Das ist für Verbraucher gefährlich und kann eine Falle sein, denn die Preise der fossilen Energien werden steigen.“ Als Gründe für den eingebrochenen Absatz von Wärmepumpen sieht er die zurückgegangene Baukonjunktur, den schwachen Konsum aufgrund der Inflation sowie Falschinformationen über Wärmepumpen. „Auch deswegen bin ich heute hier bei Stiebel Eltron, um damit aufzuräumen“, sagte der Wirtschaftsminister.
Begleitet wurde Habeck unter anderem von Olaf Lies (Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), Christian Meyer (Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz), Johannes Schraps (Mitglied des Bundestages), Sabine Tippelt (Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages), Uwe Schünemann (Mitglied des Niedersächsischen Landtages) sowie von Dr. Martin Sabel (Geschäftsführer Bundesverband Wärmepumpe).

cci279965

2 Kommentare zu “Stiebel Eltron: Habeck-Besuch und Gerüchte um Entlassungen

  1. Das CCi ist für mich eine seriöse Quelle.
    Herr Habeck: „Auch deswegen bin ich heute hier bei Stiebel Eltron, um damit aufzuräumen.“
    Solche und andere Sätze von einem Politiker sind für mich unerträglich.
    Bitte lasst die Politik aus „unserer“ CCI.

  2. Warum koppelt man den Wärmepumpenstrompreis nicht einfach an den Gaspreis, um den Markt anzuschieben!? Liegt es an den nicht vorhandenen Stromnetzen (Stichwort EnWG § 14a)? Der riesige Aufwand des Fördermanagements könnte gleichzeitig reduziert werden und es wäre ein kleiner Schritt in Richtung Entbürokratisierung.

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