Am 19. August hat cci Branchenticker berichtet, dass es Gerüchte um Entlassungen bei Stiebel Eltron, Holzminden, gibt (siehe cci279965). Auf Nachfrage von cci Branchenticker hieß es seitens Stiebel-Eltron: „Spekulationen über eventuelle weitergehende Maßnahmen kommentieren wir nicht.“ In einem aktuellen Bericht der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) wird es jetzt aber konkreter.
Nun läuft es also doch auf Entlassungen bei Stiebel Eltron hinaus. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer des Heiztechnik-Unternehmens, wird in der FAZ wie folgt zitiert: „Das Thema Kurzarbeit werden wir in diesem Jahr nicht mehr vom Tisch bekommen. Wir können noch keine konkreten Zahlen nennen, aber wir werden Personal abbauen müssen, wenn wir aus der Kurzarbeit rauswollen.“ Dass es um 1.000 von rund 5.500 Stellen auf der Welt – davon etwa die Hälfte in Deutschland – gehe, wie schon zu lesen war, sei aber nach wie vor Spekulation.
Bei seinem Besuch bei Stiebel Eltron am 9. August hatte sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auch die Sorgen von Unternehmen, Betriebsrat und IG Metall angehört. „Aber natürlich kann er uns nicht das Blaue vom Himmel versprechen“, stellt Schiefelbein fest.
Dabei hatte sich Stiebel Eltron vor Monaten durch die Nutzung eines Continental-Werks in Gifhorn und die Übernahme von Beschäftigten Kapazitäten für die Wärmepumpen-Fertigung gesichert (siehe cci264810). Nun ist auch Gifhorn Teil des Abbaus. „Wir wollen unsere Investitionen (Anm. d. Red.: Rund 65 Mio. € wollte das Heiztechnikunternehmen bis Ende 2027 in den Umbau investieren) mindestens zu Teilen aus dem Cashflow bestreiten“, sagt Schiefelbein. „Deshalb werden sich im Werk in Gifhorn einige Investitionen verzögern.“
Zum FAZ-Beitrag „Die Schrumpfung von Stiebel Eltron“ geht es hier.
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