Verivox: Gasheizung bis 38 % teurer als Wärmepumpe

Wer Heizkosten sparen möchte, sollte auch die weiter steigende CO₂-Abgabe für Gas im Blick behalten. (Abb. © Grzegorz/stock.adobe.com)

Eine aktuelle Analyse des Verbraucherportals Verivox zeigt, dass sich beim Heizen mit einer Wärmepumpe im Vergleich zu einer Gasheizung erheblich geringere Kosten ergeben. In Abhängigkeit von der Effizienz der Wärmepumpe und den Strompreisen liegen die Einsparungen bei bis zu 38 %. Und 2025 soll die CO2-Abgabe für Gas weiter steigen.

Laut Verivox zahlen Neukunden, die ein Einfamilienhaus beheizen, 38 % mehr für das benötigte Gas als für den Strom, den eine Wärmepumpe benötigen würde, um die gleiche Menge Wärme bereitzustellen. Gründe dafür sind unter anderem der Mehrwertsteuersatz für Gas, der seit April wieder bei 19 % liegt, und die seit Juli gestiegene Gasspeicherumlage. Außerdem soll die CO2-Abgabe für Gas in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen. In diesem Jahr liegt der CO₂-Preis bei 45 €/t, 2025 sollen es 55 €/t sein.

„Private Haushalte, die mit klimafreundlicher Wärmepumpe heizen, können von speziellen Stromtarifen der Energieversorger profitieren“, merkt das Verbraucherportal an. Die Preise schwanken, seien im Durchschnitt aber gut 20 % günstiger als Haushaltsstrom. Allerdings kennen 58 % der Verbraucher in Deutschland diesen Kostenvorteil noch nicht, wie die Umfrage „Energie-Trendmonitor 2024“ des Heiztechnikunternehmens Stiebel Eltron GmbH, Holzminden, zeigt (siehe cci267153).

Laut Verivox-Berechnung zahlen Neukunden mit einer Gasheizung und einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh aktuell rund 1.658 €. Das ist in diesem Jahr ein bisheriger Höchststand, so Verivox. Im Vergleich dazu sparen Haushalte, die mit einer effizienten Wärmepumpe heizen, etwa 630 € oder 38 %. „Moderne Wärmepumpen arbeiten äußerst effizient und erzeugen aus einer kWh Strom etwa 3 bis 4 kWh Heizwärme“, sagt Henning Schulz, Leiter Unternehmenskommunikation bei Stiebel Eltron. Um den günstigen Wärmepumpen-Stromtarif nutzen zu können, ist ein separater Zähler für die Wärmepumpe notwendig. „Das lohnt sich im Neubau meist nicht, weil der Verbrauch insgesamt so niedrig ist. Im Bestand sieht das ganz anders aus – wer viel Wärme benötigt, um ein Haus zu beheizen, kann durch den Umstieg auf die Wärmepumpe inklusive separatem Stromzähler richtig viel Geld sparen“, so Schulz.

Die Voraussetzungen für einen Wechsel von fossiler Heizung zur Wärmepumpe seien aktuell so gut wie nie, meint Schulz und betont: „Eine hohe Förderung, gepaart mit einem äußerst attraktiven Kreditangebot der KfW – 120.000 € bekommen Sanierer schon ab 0,01 % Zinsen – machen den Wechsel attraktiv. Deswegen und angesichts der zukünftig stark steigenden Preise für fossile Brennstoffe ist jetzt der beste Zeitpunkt, von veralteter Technik auf die Wärmepumpe umzusteigen und ab sofort beim Heizen massiv CO2 einzusparen.“

cci279239

Schreibe einen Kommentar

E-Paper