Bei der Explosion eines Kühlcontainers auf dem Gelände der Tiefkühlspedition Transthermos in Dissen (Landkreis Osnabrück) am 22. Juli gegen 10 Uhr sind mehrere Menschen verletzt worden.
(Abb. © Jennewein Photo/Fotolia.com) Eine große Rauchwolke stieg von der Explosionsstelle auf, löste sich aber schnell wieder auf. Im Außenbereich des Geländes kam es zu einem ausgedehnten Brand. Die Kälteanlage stand im Vollbrand, die Flammen schlugen meterhoch die Fassade des Gebäudes hoch. Die letzten kleineren Brandnester konnten die Einsatzkräfte erst am Mittag löschen. Das Gewerbegebiet war mehr als zwei Stunden lang weiträumig abgesperrt, weil die Einsatzkräfte weitere Explosionen fürchteten. Da das Gelände direkt an der an der Anschlussstelle Dissen-Süd der Autobahn A33 liegt, wurde auch die Autobahn gesperrt, da Trümmerteile auf die Straße geflogen waren. Insgesamt waren 80 Feuerwehrleute im Einsatz.
Zwei Monteure erlitten schwere Brandverletzungen. Außerdem gab es vier Leichtverletzte, teils durch umherfliegende Trümmerteile im Bereich eines örtlichen Fastfood-Restaurants.
Transthermos ist auf den Transport und die Lagerung von Tiefkühlprodukten und Speiseeis spezialisiert und hat mehrere Standorte in Deutschland. Der Vorfall ist nun ein Fall für das Gewerbeaufsichtsamt. Zur Schadenshöhe konnten die Ermittler noch keine Angaben machen, da neben den Kühlaggregaten und der Halle auch dort gelagerte Waren in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Mögliche Ursache
Die Polizei vermutet nach ersten Ermittlungen, dass die Explosion durch unsachgemäße Wartungs und Reparaturarbeiten an einem Kühlaggregat ausgelöst wurde. In der Nähe des Kühlcontainers waren Schweißarbeiten durchgeführt worden. Das mit dem brennbaren Kältemittel Propan betriebene Kühlaggregat wurde offenbar gerade mit Stickstoff gereinigt. Dabei musste Propangas abgelassen werden. Das Propan-Luft-Gemisch hat sich wohl durch Funkenflug entzündet, wodurch es zur Explosion kam.
Propan (R290)
wird als Kältemittel für Kühlschränke und kleinere Kälteanlagen verwendet. Das verflüssigte Gas steht unter Druck. Bei Propan handelt es sich um ein extrem entzündbares Gas, Die Dämpfe können mit Luft ein explosives Gemisch bilden, das bei Erwärmung explodieren kann. Beim Kontakt mit dem austretenden Flüssiggas kann es zu Verbrennungserscheinungen kommen. Die Sicherheitshinweise fordern u. a.:
Von Hitze/Funken/offener Flamme/heißen Oberflächen fernhalten. Nicht rauchen.
Brand bei Gasleckage nicht löschen, bis Leckage ohne Gefahr gestoppt werden kann.
Alle Zündquellen entfernen.
Ein Foto des zerstörten Kühlcontainers finden Sie hier
Artikelnummer: cci54663
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