DAA-Wärmeindex: Interesse an Wärmepumpen sinkt um etwa 50 %

Mit Inkrafttreten der BEG-Novelle am 15. August 2022 ist das Interesse an Wärmepumpen deutlich abgekühlt. (Abb © DAA)
Mit Inkrafttreten der BEG-Novelle am 15. August 2022 ist das Interesse an Wärmepumpen deutlich abgekühlt. (Abb © DAA)

Der DAA-Wärmeindex überrascht im dritten Quartal 2022 mit zwei unerwarteten Entwicklungen. Die Nachfrage nach Ölheizungen übersteigt die Marke von 100 Indexpunkten und hängt damit die ebenfalls steigende Nachfrage nach Gasheizungen ab, derweil ist das Interesse an Wärmepumpen nahezu um die Hälfte gesunken – wenn auch auf hohem Niveau.

Im dritten Quartal 2022 zeigt sich im DAA-Wärmeindex eine Trendwende. Ging es seit Februar 2022 für die Anfragen nach regenerativ betriebenen Heizungssystemen nur aufwärts und für fossile nur abwärts, ist diese Entwicklung seit Mitte August gegenläufig. Damit zeige sich erstmals seit langem eine steigende Tendenz der Nachfrage nach fossil betriebenen Heizungssystemen. Schien es zuletzt so, als seien Ölheizungen fast komplett vom Marktgeschehen verschwunden, stiegen die DAA-Indexpunkte für dieses Heizsystem von Juli bis September von 47 auf 125. Dem gegenüber steht die erstmalig seit März 2022 sinkende Tendenz des Interesses an regenerativ betriebenen Systemen im Allgemeinen und für Wärmepumpen im Speziellen. Für Letztere sind die Indexpunkte im Betrachtungszeiraum von 806 um nahezu die Hälfte auf 410 zurückgegangen.
„Unser Wärmeindex stützt sich auf monatlich mehrere 10.000 verarbeitete Anfragen“, erklärte der Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik DAA GmbH, Hamburg, auf Nachfrage von cci Branchenticker. Diese kämen zu gut zwei Dritteln aus dem Bereich Einfamilienhäuser und zu etwas weniger als einem Drittel aus den Bereichen Doppelhaushälften, Zweifamilien- und Mehrfamilienhäusern. Trotz des Rückgangs dominiere die Nachfrage nach Wärmepumpen auch im dritten Quartal 2022 das Marktgeschehen. Jedoch zeige das Interesse an Wärmepumpen bei DAA ab Mitte August einen kontinuierlichen Abwärtstrend. Ein Zusammenhang mit der Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vom 15. August 2022 (cci Branchenticker hat berichtet) erscheine daher plausibel. „Interessenten reagieren sehr sensibel auf spezifische Energiepreisentwicklungen sowie auf energiepolitische Entscheidungen – vor allem hinsichtlich der Förderlandschaft“, heißt es seitens DAA.

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