PFAS in Wärmepumpen: Deutsche Heizungsindustrie setzt auf natürliche Kältemittel

(Abb. © BDH)
BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt fordert klare und realistische Regeln in Sachen PFAS. (Abb. © BDH)

Bezugnehmend auf eine Recherche von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung berichtete tagesschau.de am 23. Februar über ein Verbot von PFAS-Chemikalien in Kältemitteln für Wärmepumpen. Laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), Köln, wurde darin kolportiert, die Hersteller von Wärmepumpen sowie deren Verbände versuchten, ein Verbot von F-Gasen zu verhindern. Das will der BDH so nicht gelten lassen.

Worum geht es in dem Tagesschau-Bericht? Deutschland und weitere EU-Mitgliedsstaaten haben ein weitreichendes Verbot von PFAS-Chemikalien vorgeschlagen. Darüber hatte vergangene Woche auch das Politmagazin Panorama berichtet (siehe cci197074). Betroffen von dem geforderten PFAS-Verbot sind auch synthetische Kältemittel, wie sie unter anderem in Wärmepumpen zur Gebäudeheizung verwendet werden. Der BDH erklärt dazu: „Die deutsche Heizungsindustrie unterstützt die Ziele des Umwelt- und Klimaschutzes und erweitert unter Hochdruck das Angebot von Wärmepumpen, die mit natürlichen und umweltfreundlichen Kältemitteln betrieben werden.“ Dafür investierten die Unternehmen Beträge in Milliardenhöhe in neue Modelle und den Ausbau von Produktionskapazitäten.

Um jedoch Rechtssicherheit zu schaffen, seien klare Regeln für Kältemittel im EU-Binnenmarkt dringend erforderlich, fordert der BDH. Ein realistischer politischer Fahrplan solle die Hersteller unterstützen, alternativ zu umweltschädlichen Kältemitteln und PFAS natürliche Kältemittel für alle relevanten „Massenmarkt“-Anwendungen auf den Markt zu bringen. Die Bundesregierung fördere schon jetzt Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln durch einen Zusatzbonus. Ab 2028 sollen grundsätzlich nur noch Geräte mit natürlichen Kältemitteln förderfähig sein. Dazu Markus Staudt, Hauptgeschäftsführer des BDH: „Wir befürworten ausdrücklich den Einsatz von umwelt- und klimafreundlichen, natürlichen Kältemitteln in Heizungs-Wärmepumpen.“ Für einen erfolgreichen Wärmepumpenhochlauf bedürfe es aber klarer und realistischer Regeln. Zum Wärmepumpenhochlauf hat das BMWK unlängst einen Fahrplan veröffentlicht (siehe cci197262)

Die im BDH organisierten Hersteller von Wärmepumpen haben bereits im November 2022 ihre Position zur F-Gas Verordnung im Hinblick auf wassergeführte Wärmepumpen in einem entsprechenden Papier dargelegt. Das Papier finden Sie im Anhang dieser Meldung.

cci197402

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