Vaillant Group: Über 100 % Umsatzplus bei Wärmepumpen in Deutschland, trotzdem Stellenabbau

(Abb. © Vaillant)
Dr.-Ing. Norbert Schiedeck, CEO der Vaillant Group (Abb. © Vaillant)

Der Heiztechnikanbieter Vaillant Group hat am 13. Mai seine Geschäftszahlen veröffentlicht. Im Geschäftsjahr 2023 hat die Gruppe einen Umsatz von 3,8 Mrd. € erzielt, was einem Umsatzplus von 3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Vor allem das deutsche Wärmepumpengeschäft ist stark gewachsen. Dennoch wird Personal abgebaut.

Mit einem Umsatzplus von fast 50 % hat sich das Wärmepumpengeschäft von Vaillant wie in den Vorjahren besser entwickelt als der europäische Heiztechnikmarkt insgesamt. In Deutschland betrug das Wachstum des Wärmepumpengeschäfts des Remscheider Unternehmens sogar mehr als 100 %. Damit ist die Vaillant Group nach eigener Aussage Marktführer in Deutschland und der drittgrößte Anbieter für Wärmepumpen in Europa. Im Bereich Gasheizgeräte behauptete das Unternehmen seine weltweit führende Position.
Die Geschäfts- und Umsatzentwicklung verlief laut Vaillant 2023 in den verschiedenen Märkten sehr unterschiedlich und weniger dynamisch als ursprünglich zu erwarten war. Die erste Hälfte des Jahres war von Wachstum geprägt, das vor allem in Deutschland aus einem Auftragsüberhang aus dem Jahr 2022 resultierte. In der zweiten Jahreshälfte schwächte sich die Nachfrage in nahezu allen europäischen Heiztechnikmärkten deutlich ab. Der europäische Markt für Heiztechnik lag im Jahr 2023 rund 10 % unter dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung setzte sich in den ersten Monaten des Jahres 2024 fort.
Um das Unternehmen an die neue Nachfragesituation auszurichten, kündigt die Vaillant Group Stellenabbau an: In der Verwaltung sollen rund 700 Stellen gestrichen werden, etwa 300 davon in Deutschland. Gleichzeitig wird die Kapazität für kundennahe und digitale Dienstleistungen auch personell weiter gestärkt und das innovative Wärmepumpenportfolio „mit unveränderter Energie“ erweitert. Frei werdende Stellen im Verwaltungsbereich werden nicht nachbesetzt und vorgezogene Ruhestandsregelungen ermöglicht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Angestellten ein Programm zum freiwilligen Unternehmensaustritt an. Ziel ist, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Die Zahl der Mitarbeiter ist seit 2016 gruppenweit von 12.500 auf 17.500 im Jahr 2023 angestiegen. In Deutschland vergrößerte sich die Belegschaft in diesem Zeitraum von 3.500 auf 5.000 Beschäftigte.
Außerdem kündigte das Unternehmen an, im Herbst dieses Jahres an seinem Hauptsitz in Remscheid eine neue Fertigung von Elektronikbauteilen für Wärmepumpen zu eröffnen. Dies begründete Vaillant-CEO Dr.-Ing. Norbert Schiedeck wie folgt: „Die Wärmepumpe ist und bleibt die Schlüsseltechnologie für die klimaneutrale Wärmeversorgung von Gebäuden. Mittel- und langfristig erwarten wir wieder eine steigende Nachfrage. Die Förderbedingungen sind in vielen europäischen Ländern schon heute sehr attraktiv.“

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