Der europäische Wärmepumpenverband European Heat Pump Association (EHPA), Brüssel, hat seine jährliche Marktstatistik zu Wärmepumpen veröffentlicht. 21 Länder werden in dieser Übersicht berücksichtigt. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP), Berlin, hat sich mit den Ergebnissen beschäftigt und nennt weitere Details.
3,02 Millionen Wärmepumpen sind im vergangenen Jahr in Europa verkauft worden. Damit ging der Markt um 6,5 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Viele Märkte seien bereits stark rückläufig gewesen, ergänzt der BWP, während auf dem deutschen Markt noch ein deutliches Plus verzeichnet wurde. „Der Beitrag des Wärmesektors zu den Klimazielen der EU für 2030 wird erheblich verfehlt, wenn die aktuellen Trends im Verkauf von Wärmepumpen anhalten. Dies wäre ein Schlag für Europas Führungsrolle und Wettbewerbsfähigkeit“, so der EHPA.
Der EHPA hat Daten aus 21 europäischen Ländern gesammelt: Österreich, Belgien, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Niederlande, Polen, Portugal, Slowakei, Spanien und Schweden. Das Ergebnis belegt den ersten Rückgang nach zehn Jahren kontinuierlichen Wachstums. Die im Jahr 2023 verkauften 3,02 Millionen Wärmepumpen bringen die Gesamtzahl der installierten Wärmepumpen in europäischen Gebäuden auf 23,96 Millionen – ein Anstieg von 13,7 % im Vergleich zum Gesamtbestand von 2022. Wenn die jährlichen Verkäufe auf diesem Niveau blieben (3 Millionen pro Jahr), wären bis 2030 etwa 45 Millionen Wärmepumpen installiert – etwa 25 % weniger als die Ziele der EU, die die Installation von 60 Millionen Wärmepumpen bis 2030 vorsieht. Mélanie Auvray, Policy Manager beim EHPA, sagte: „Der immer noch nicht veröffentlichte Wärmepumpen-Aktionsplan ist ein entscheidendes Instrument zur Stabilisierung des Sektors und zur Nutzung der Vorteile, die er bietet. Die Europäische Kommission muss diesen schnellstmöglich veröffentlichen.“ Hauptgründe für den Rückgang sehen EHPA beziehungsweise BWP in sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen und Förderungen. Ein weiterer wesentlicher Grund sind die im Vergleich zu Elektrizität günstigeren Gaspreise. Die europäischen Länder, in denen die höchsten Absatzzahlen erreicht wurden, sind Deutschland (161.000 zusätzliche verkaufte Wärmepumpen im Vergleich zu 2022, +58,5 %), Belgien (+43.000, +72,2 %) und die Niederlande (+50.000, +43,4 %). Die größten Rückgänge erlebten Italien (ein Rückgang um 298.000 Wärmepumpen oder -44,1 %), Finnland (-78.000, -41,9 %) und Polen (-78.000, -38,8 %). In Bezug auf den Bestand an Wärmepumpen (d. h. alle installierten Wärmepumpen) pro 1.000 Haushalte führt Norwegen mit 635, gefolgt von Finnland mit 512 und Schweden mit 438. Am anderen Ende stehen die Slowakei mit 30 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte, Ungarn mit 12 und Großbritannien mit 15.
cci279076
Jede Art der Vervielfältigung, Verbreitung, öffentlichen Zugänglichmachung oder Bearbeitung, auch auszugsweise, ist nur mit gesonderter Genehmigung der cci Dialog GmbH gestattet.