Asercoms Position zur Verbreitung von Kältemitteln

Die LüKK steht vor zahlreichen Herausforderungen. Verschiedene Ökodesign-Verordnungen schreiben Mindeststandards für die Effizienz bestimmter Produkte vor. Eben diese Produkte sind von dem HFKW-Phase-down der neuen F-Gas-Verordnung (EU) Nr. 517/2014 betroffen. cci Branchenticker fasst Asercoms Position zusammen:

(Abb. © @nt/Fotolia.com) – Ab 2017/2018 beschränkt der Phase-down die verfügbaren Mengen auf 93 % bzw. 63 %. Diese Prozentzahlen müssen durch die Einbeziehung der Einfuhr geschätzter 11 % vorbefüllter Einrichtungen in die EU weiter gesenkt werden.

– Neue Produkte müssen Verbesserungen bei der Energieeffizienz aufweisen und gleichzeitig die geringsten Kältemittelmengen mit dem geringstmöglichen Treibhauspotenzial (GWP) verwenden.

– Derzeit gibt es rund 300 Kältemittel auf dem Markt, die entweder bereits eingeführt wurden bzw. sich noch in der Entwicklung befinden. Die Heiz-, Lüftungs-, Klima- und Kältetechnikprodukte werden in 40 bis 50 verschiedene Segmente unterteilt, die nach mindestens drei unterschiedlichen Klimabereichen (kaltes, durchschnittliches, warmes Klima) unterschieden werden. Eine geeignete Segmentierung ist entscheidend für den Erfolg.

– Untersuchungen der Asercom-Mitglieder decken alle Kältemittel ab, um die Anforderungen der jeweiligen Märkte bestmöglich zu erfüllen. Dazu gehören unter anderem „natürliche“ Kältemittel wie R744 (CO2), R600a (Isobutan), R290 (Propan) und R717 (Ammoniak), HFOs (werden derzeit evaluiert) sowie zeotrope HFKW-HFO-Gemische.

– Bei vielen potenziellen Kältemittel handelt es sich um ein Gemisch verschiedener Stoffe und letztendlich um A2L-Kältemittel. Sie weisen einen höheren Temperaturgleit auf. Die thermodynamische Auswirkung des Temperaturgleits kann zu erheblichen Abweichungen gegenüber der Leistungserklärung führen.

– Das Risiko der möglichen Ausuferung der Anzahl möglicher Kältemittel ist erheblich. Diese Erfahrung wurde bereits beim Montrealer Protokoll gemacht.

– Die Asercom-Mitglieder legen ihre Produkte üblicherweise für eine Lebenserwartung von 15 bis 20 Jahren aus. Die Entwicklungszeit von Produkten beträgt mindestens zwölf Monate für eine einfache Qualifikation und 3 bis 4 Jahre für eine vollständige Neuentwicklung. Dieser Entwicklungsaufwand kann nur für einige ausgewählte Kältemittel betrieben werden, die bei Vorabtests das höchste Potenzial aufweisen. Nur mit einem äußerst fokussierten Ansatz wird die Branche in der Lage sein, die Phase-down-Ziele innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens zu erreichen. Aber mit einem geeigneten Segmentierungsansatz für jede Anwendung ist das zu schaffen. Die Evaluierung der entsprechenden Wirkungsgewichtung von CO2-Äquivalenten des Sektors sowie die Entwicklungspriorisierung der Branche werden zu optimalen Ergebnissen führen und eine Doppelentwicklung ohne Zusatznutzen vermeiden.

Artikelnummer: cci34841

Ein Kommentar zu “Asercoms Position zur Verbreitung von Kältemitteln

  1. Guten Morgen,

    die Aussage „ab 2017/2018 beschränkt der Phase-down die verfügbaren Mengen auf 93 % bzw. 63 %“ ist so nicht korrekt. Der Phase-Down regelt die CO2-Äquivalente. Diese sind ein Produkt aus Kältemittelmenge und dem jeweiligen GWP.

    Falls es dem „Markt“ gelingt Kältemittel verstärkt einzusetzen, die einen erheblich reduzierten GWP aufweisen, könnten die Mengen (kg) sogar ansteigen.

    Kältemittel mit einem erheblich reduziertem GWP (nach AR4) sind z.B. CO2, NH3, Propan, HFOs uns auch HFO-Gemische. Die wiederaufgearbeitete bzw rezyklierten Kältemittel werden ebenfalls den Phase-down unterstüttzen.

    Mit freundlichen Grüssen
    Joachim Gerstel

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