BDH: Markt für Heizungen weiterhin rückläufig

Von Januar bis Mai 2024 wurden 52 % weniger Wärmepumpen abgesetzt als im Vorjahreszeitraum. (Abb. © Sangpan/stock.adobe.com)

Der Markt für neue Heizungen in Deutschland kommt weiterhin nicht in Schwung. Das ist das Fazit einer gestern (9. Juli) vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), Köln und Berlin, veröffentlichten Marktstatistik. Insgesamt haben die Hersteller bis einschließlich Mai dieses Jahres 39 % weniger Wärmeerzeuger abgesetzt als noch im Vorjahreszeitraum.

BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt erklärt die aktuelle Marktsituation folgendermaßen: „Die letztjährige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz wirkt bei den Menschen nach. Die Verunsicherung in puncto Heizungsmodernisierung ist immer noch groß.” Zudem sei nach Auffassung des Verbands bei den Menschen noch zu wenig bekannt, welche technischen Lösungen das Gesetz zulässt. Gleiches gilt für die neu ausgerichtete Förderung. Besonders bemerkbar mache sich laut BDH die Investitionszurückhaltung bei Wärmepumpen. Die Hersteller setzten 52 % weniger Geräte ab als noch im Vorjahreszeitraum. Das entspricht 74.000 abgesetzten Einheiten in absoluten Zahlen. In der Prognose gehe die Heizungsindustrie laut BDH davon aus, dass im laufenden Jahr statt der von der Bundesregierung angepeilten 500.000 Wärmepumpen lediglich bis zu 200.000 Geräte abgesetzt werden.

Absatz von Wärmeerzeugern (Gas, Öl, Wärmepumpen, Biomasse) in Deutschland von Januar bis Mai 2024. Gas-Brennwerttechnik lag vorn, gefolgt von Wärmepumpen, Öl und Schlusslicht Biomasse. (Abb. © BDH)

Die negative Marktentwicklung schlägt sich darüber hinaus auch auf die übrigen Systemkomponenten der Heizung durch. So setzten die Hersteller 58 % weniger solarthermische Anlagen und 50 % weniger Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ab. Auch Heizkörper und Fußbodenheizungen verzeichnen Marktrückgänge. Im vergangenen Herbst konnte der BDH noch eine deutliche Zunahme des deutschen Heizungsmarkts vermelden (siehe cci254488).

Vor dem Hintergrund dieser Situation fordert der Bundesverband die Politik auf, schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen. Vor allem fordert der Verband gemeinsam mit weiteren Marktpartnern eine breit angelegte Kommunikationskampagne. „Die Verbraucher benötigen jetzt klare Informationen über die nun bestehenden Rahmenbedingungen. Nur so könne die Verunsicherung abgebaut und verloren gegangenes Vertrauen in die Heizungsmodernisierung zurückgewonnen werden“, heißt es in der Verbandsmitteilung.

Ein PDF zur Marktentwicklung des Wärmemarkts 2024 (Januar bis Mai) finden Sie unter „Anhänge“.

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