Billigstvergabe und Nachtragsbauen ist Teil deutscher Baukultur

Das beschäftigt unsere Leser. Zu Branchentickermeldungen der vergangenen Tage erreichten uns Kommentare oder Nachfragen von Lesern, die wir im Folgenden auszugsweise wiedergeben.

(Abb. © Thomas Wolf foto-tw-de) Thema: Hygiene-Konformitätsprüfungen von Verdunstungskühlanlangen nach VDI 2047 Blatt 2, cci Branchenticker vom 8. September) hier
In der Meldung zu einem Fachartikel in cci Wissensportal schrieben wir, basierend auf Informationen von Gohl: „In einer Hygienekonformitätsprüfung werden die Einhaltung der Anforderungen, die Hersteller von Verdunstungskühlanlagen gemäß dieser Richtlinie erfüllen müssen, abgeprüft. Durch die Hygienekonformitätsprüfung zeigt der Hersteller, dass er bei der Konstruktion und Herstellung seiner Produkte die hygienischen Anforderungen der zugrunde gelegten Richtlinie erfüllt.“

Dipl.-Phys. Thomas Wollstein, Technik und Wissenschaft, Verein Deutscher Ingenieure (VDI) korrigiert:
„Eine Erklärung, dass eine Anlage mit der Richtlinie VDI 2047 Blatt 2 konform sei, ist aus Sicht der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik nicht sinnvoll und nicht wünschenswert. Sie wird eher als kontraproduktiv angesehen, da sie dem Betreiber den falschen Eindruck vermitteln könnte, seine Anlage sei konstruktionsbedingt sicher. Eine solche Anlage gibt es unter den im Anwendungsbereich der VDI 2047 Blatt 2 enthaltenen Anlagen jedoch nicht. Wichtig ist daher, dass Verdunstungskühlanlagen durch geeignetes qualifiziertes Personal betreut werden.

Zum Thema „Die Politik versagt als Bauherr – fast immer“ schrieb Detlef Hagenbruch in cci Branchenticker vom 2. September
„Die Politik hat das Bauwesen so eingerichtet, dass sie Bauprojekte mit teilweise völlig unrealistisch niedrigen Budgets starten und anschließend das Bausoll ungehemmt erweitern können. Deshalb ist Billigstvergabe und Nachtragsbauen integraler Bestandteil der deutschen Baukultur geworden. Solange ein Projekt initiierende Politiker über eine Mehrheit im Bundesrat/Parlament verfügen, kann man sein Bauprojekt nahezu grenzenlos ausufern lassen. Ein unfertiges Bauwerk ist wie ein legales Loch in der Stadt-, Landes- oder Bundeskasse.“

Katja Manger, basis-plan gmbh fragt „Wer fängt endlich mal an, diesen/einen neuen Weg zu beschreiben? Natürlich effizient! (:-) „

Dipl.-Ing Manfred Breuer, Köln wünscht:
„Lieber Detlef Hagenbruch, dieser Bericht müsste jedem Ratsmitglied in Köln unter sein Kopfkissen gelegt werden … Der Text und die damit verbundene Aussage müsste sich im Gehirn der Ratsmitglieder und Entscheidungsträger einbrennen. Aber ich glaube, dass hat in Köln noch nie funktioniert.“

Und Horst Walterscheid, Technisches Büro Climaria, Rösrath ergänzt:
„Könnte man diesen tollen Artikel nicht an die Tagespresse geben? … und an die Fraktionen des Deutschen Bundestages?“

Den vollständigen Wortlaut der Kommentare finden Sie bei den genannten Artikeln.
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Artikelnummer: cci35210

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