Bitzer fordert Branche zur Zusammenarbeit auf

Am 1. Juli informierte Bitzer rund 52 Teilnehmer aus der LüKK über die Auswirkungen der F-Gase-Verordnung und der kommenden Ökodesign-Richtlinie für Flüssigkeitskühler und Verflüssigungssätze. Thomas Mietzker war für cci Branchenticker vor Ort.

Der technische Geschäftsführer Rainer Große-Kracht verdeutlichte sehr anschaulich mit Hilfe des berechneten durchschnittlichen Treibhauspotenzials aller in Europa eingesetzten Kältemittel die stufenweise Reduzierung von fluorierten Kohlenwasserstoffen mit hohem Treibhauspotenzial in Europa. (alle Bilder cci Dialog GmbH) In seinen einführenden Worten rief Andreas Riesch, Vertriebsleiter für Deutschland und die Schweiz, die Kälte- und Klimabranche einschließlich der Verbände zur Zusammenarbeit auf, um die Regularien, die durch die Europäische Union eingeführt werden, mitzugestalten.

Mit der Fachveranstaltung „F-Gase, Ecodesign & Co. – die Kälte- und Klimatechnik im Umbruch“ zeigten die Referenten der Bitzer Kühlmaschinenbau GmbH eindrucksvoll, wie mit einfachen Mitteln und Vergleichen die Auswirkungen der bestehenden F-Gase-Verordnung und der künftigen Ökodesignrichtlinie für Flüssigkeitskühlsätze und Verflüssigungssätze veranschaulicht werden können.
Zu Beginn referierte der technische Geschäftsführer Rainer Große-Kracht über die seit dem 1. Januar 2015 in Kraft getretenen novellierten F-Gas-Verordnung. In seinem Vortrag zeigte er an Hand eines Entwicklungsszenarios auf Grundlage des Kältemittelverbrauchs in Europa, wie sich die stufenweise Reduzierung der Produktion von fluorierten Kältemitteln mit hohem Treibhauspotenzial auf die Verfügbarkeit in den kommenden Jahren auswirken könnte. Rainer Große-Kracht geht davon aus, das sich bereits 2018 die verfügbaren Kältemittelmengen für R410A, R407A und R407F verringern. 2024 könnte es für R134a, R448A und R449A enger werden. 2030 schließlich werden bis auf die natürlichen Kältemittel und die brennbaren HFO-Gemische mit niedrigem Treibhauspotenzial R32, R450A und R513A in ausreichender Menge vorhanden sein. Ein Szenario, das einen erheblichen Einfluss auf die Kälte- und Klimabranche haben wird.

Aber nicht nur die F-Gase-Verordnung wird die Branche in Bewegung halten, wie Hermann Renz und Armin Walz den Zuhörern in ihren beiden Vorträgen zur kommenden Ökodesign-Richtlinie versicherten. Durch die Richtlinien für Flüssigkeitskühlsätze und Verflüssigungssätze werden Mindestanforderungen an die Energieeffizienz gestellt werden, die nach Aussage von Hermann Renz sehr hoch angesetzt sind und eine große Herausforderung für die Hersteller bedeuten wird. Allerdings sollte erst die Veröffentlichung der Verordnung zum ENTR Lot 1 bis Ende Juli und der Verordnung zum ENER Lot 21 abgewartet werden. Renz rechnet mit abgeschwächten Mindestanforderungen in den endgültigen Fassungen der Verordnungen.

Tipp der Redaktion: Mehr zur F-Gase-Verordnung und den Auswirkungen auf Flüssigkeitskühlsätze erfahren Leser von cci Zeitung in Ausgabe 10/2015 (erscheint am 4. September).

Artikelnummer: cci35022

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