BWP-Chefgespräch: „Die Branche liefert für den Wärmepumpen-Hochlauf“

Absatzentwicklung Wärmepumpen in Deutschland: erstes Quartal 2023 versus 2022 (Abb. © BDH/BWP-Absatzstatistik)

Am 25. April kamen Spitzenvertreter der Wärmepumpenbranche, dem Fachhandwerk, der Forschung und Energieversorgung zum jährlich stattfindenden Chefgespräch des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) in Berlin zusammen. Zentrale Themen waren die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, flankierende Maßnahmen und der aktuelle Stand beim Hochlauf der Produktionskapazitäten.

Mit fast 100.000 abgesetzten Einheiten im ersten Quartal 2023 konnte die Industrie die Dynamik des Hochlaufs weiter fortsetzen. Das auf dem Wärmepumpen-Gipfel im Sommer 2022 vereinbarte Ziel von 500.000 Wärmepumpen im Jahr 2024 könnte also erreicht werden. Ähnlich positive Entwicklungen machen die Beteiligten am BWP-Chefgespräch im Fachhandwerk aus: Immer mehr Betriebe nähmen Qualifikationsangebote wahr und spezialisierten sich auf die Installation von Wärmepumpen.

„Mittlerweile summieren sich die Investitionen der Wärmepumpenindustrie europaweit auf über 5 Mrd. €“, schreibt der BWP in einer Pressemitteilung. Auch weil sich immer mehr Unternehmen, die bislang vorwiegend fossile Systeme produziert haben, auf Wärmepumpen ausrichteten. „Damit kommt die Branche den Vereinbarungen nach, die sie mit Bundesminister Habeck und Bundesministerin Geywitz im Juni 2022 geschlossen hatte“, so der BWP.

„Die Branche ist in beträchtlichem Ausmaß in Vorleistung gegangen und verlässt sich auf die Ankündigung der Politik, durch klare gesetzliche Rahmenbedingungen für Planungssicherheit zu sorgen“, sagte Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des BWP. Das betreffe zunächst den Einsatz von 65 % erneuerbaren Energien im Zuge der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes. Von der seit langem angekündigten Regelung wieder Abstand zu nehmen, hätte direkte Auswirkungen auf die Investitionssicherheit der Branche.

Der sprunghafte Anstieg der Absatzzahlen zeige, dass Wärmepumpen insbesondere auch in Altbauten mit oder ohne Flächenheizung gut angenommen würden. „Die Technologie ist längst in der Breite des Bestands angekommen und wird dort unzweifelhaft zur zentralen Schlüsseltechnologie der Wärmewende“, sagte Waning. Jedoch sei die öffentliche Debatte derzeit von einer starken Verunsicherung der Verbraucher geprägt. Die Teilnehmer am BWP-Chefgespräch appellierten daher für eine Versachlichung der aktuellen politischen Debatte.

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