In der Heizungstechnik und im Bereich Wohnraumlüftung gibt es eindeutige tabellarische Vorgaben in der Energieeinsparverordnung (EnEV) beziehungsweise in der DIN 1946 Teil 6 „Raumlufttechnik – Lüftung von Wohnungen“ zur Dämmschichtdicke von wärmeführenden Leitungen. Im Nichtwohnungsbereich sucht man danach vergeblich. Welche Grundlagen für die Bestimmung der Dämmschichtdicke für Luftleitungen genutzt werden können, zeigt der Beitrag.
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Artikelnummer: cci31256
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Zu erwähnen ist noch, dass es soweit mir bekannt, keine Norm auf deutscher oder europäischer Ebene gibt die man im Zusammenhang mit der Auslegung der Isolierung von Luftleitungen (dieser Begriff gilt übrigens laut Norm auch für Lüftungskanäle!) zu Rate ziehen könnte!
MfG, Jörg Mez
Unsere Kunden fertigen mit dem Luftkanalprofil-System MEZ-ISO-FLANGE, innen isolierte Luftkanäle. Dazu wird keine klassische Mineralwollisolierung mehr verwendet (auf die aus Hygienegründen zunehmend verzichtet wurde), sondern ein hochkomprimierter, nichtbrennbarer Mineralstoff, der auf einer Seite mit einem schalldämmendem Material beschichtet ist, welches der VDI 6022 entspricht und auf der anderen Seite mit einer versiegelten Aluminiumbeschichtung versehen wurde.
So ist eine effiziente Vorfertigung im Werk möglich, welche zudem zu einer deutlichen Verringerung der Montagezeit führt. Der Quadratmeterpreis isolierter Kanal liegt hier deutlich unter dem Preis eines klassisch isolierten Luftkanals. Zudem sieht das Ganze wesentlich besser aus. Bei der Anwendung mit der schalldämmenden Seite nach Innen kann auch auf klassische Kulissenschalldämpfer verzichtet werden, die bekanntermaßen sehr viel Platz benötigen. Eine Studie wurde in diesem Zusammenhang vor kurzem von unserem Partner ADZ in Zusammenarbeit mit dem Frauenhofer Institut initiiert. Im Vergleich zu Kanälen mit Blechisolierung im Außenbereich, erreicht man zudem eine deutliche Gewichtsreduktion.
Weitere Infos erhalten Sie bei uns oder unserem Partner ADZ in Leipzig.
Viele Grüße und eine erfolgreiche Woche!
Interessant wäre auch, über eine innenliegende Wärmedämmung von Kanälen als Alternative zu diskutieren.
+ Schalldämpfung
+ Vorfertigung
+ Mechanischer Schutz bei Installation und im Betrieb
? Verschmutzung im Betrieb Reinigung
Gruß
Donald Herbst
Um alle Aspekte und angesprochenen Punkte des Schreibens zu erörtern bedarf es wohl eines Ganztagesvortrages, aber da ich wieder mal provozieren möchte, verweise ich hier auf die planerischen Aufgaben nach der HOAI, die eine wirtschaftliche Lösung fordert, also ist es doch nicht zu schwer den Aufwand der Dämmung von Luftleitungen (es gibt für RLT keine „Luftkanäle“!!!!) in entsprechendem Umfeld und im Jahresgang mit den Einsparungen an Energien, auch bei Entfeuchtung, gegenüberzustellen, dann ergibt sich in Abstimmung mit dem Auftraggeber eine sinnvolle Lösung!
Ggf. ist der Entfall einer Dämmung von Abluftleitungen energetisch sehr sinnvoll!!
Für Außenleitungen kann auch eine Anfahrschaltung oder ein Umluftbetrieb bei Start der Anlage notwendig werden. Auch ist die Abkühlung der Leitungen bei abgeschalteter Anlage mit entsprechendem Kondensatausfall bei fehlender Absperrung zum Raum zu prüfen.
Und so weiter, das Denken hört nie auf und immer nach GMV planen!!
Mit freundlichen Grüßen
SVfS Dipl.-Ing.(FH) Hans Christian Sieber
Der Hinweis, dass man die Dämmung nach den Vorgaben der EnEV, wie sie für Gebäudehüllen zu machen ist (100 – 240 mm) machen sollte, halte ich völlig falsch. Komisch erscheint der Hinweis, dass man an den Ansaug- und Ausblasstellen in der Außenwand als Gebäudeabschluss ein Fenster vorsehen sollte, um dann insgesamt den gleichen U-Wert wie das Gebäude zu haben.
Ich frage mich, wie man vor einem Wetterschutzgitter ein Fenster anordnen soll. Wie wäre das zu öffnen? Nach Außen in den öffentlichen Bereich? Wie soll das bei „richtigen“ Lüftungsanlagen mit mehreren 1.000 oder 10.000 m³/h gehen?
Die Vorgaben der EnEV mit Wärmedämmungen von 100 bis 240 mm sind zum großen Teil energetisch bedenklich. Dämmungen mit mehr als etwa 100 mm amortisieren sich in bis zu 100 Jahren, halten aber nur etwa 30 Jahre und sind dann als Sondermüll zu entsorgen. Kaum jemand macht sich Gedanken über die Herstellung und die Entsorgung dieser Dämmungen. Kaum jemand macht sich Gedanken, wieviel Energie durch solch dicke Dämmungen tatsächlich eingespart werden.
Die allgemeine Aussage, dass man Luftkanäle in den zu versorgenden Räumen nicht dämmen sollte, weil ja der Wärme- oder Kälteverlust dem Raum zugute kommt, sehe ich als grundlegend falsch. Was will ich mit einer Verlustwärme/Verlustkälte in einer abgehängten Decke oder gar in einem Schacht? Luft, die mit 16 °C im Luftkanal geführt wird, kann schon mal an der ungedämmten Kanalwand zur Kondensation führen.
Natürlich kann man die Dämmdicke für jeden Zustand der Luft und der Räume, durch die die Luftkanäle geführt werden, berechnen. Die bisherigen Vereinfachungen, im Innenbereich 20 bis 40 mm Dämmung und im Außenbereich 50 bis 100 mm Dämmung + Verblechung vorzusehen, scheinen mir eine gangbare Alternative bei normalen Projekten zu sein. Für detaillierte Anforderungen sollte man dann auf Berechnungsprogramme der Hersteller zurückgreifen oder Handrechenverfahren nutzen.