Die Natürlichen haben Zukunft

Wer vor Ort an der Veranstaltung teilnahm - über 30 Teilnehmer pro Tag - genoss sichtlich die Möglichkeit der intensiven Pausengespräche. An virtuellen Besuchern zählte die Veranstaltung 144 am ersten und 111 am zweiten Tag. (Abb. © cci Dialog GmbH)
Wer vor Ort an der Veranstaltung teilnahm – über 30 Teilnehmer pro Tag – genoss sichtlich die Möglichkeit der intensiven Pausengespräche. An virtuellen Besuchern zählte die Veranstaltung 144 am ersten und 111 am zweiten Tag. (Abb. © cci Dialog GmbH)

Ihre unterschiedlichen Kältemittelstrategien begründeten acht LüKK-Hersteller bei einer Veranstaltung am 28. und 29.9. in der alten Waggonfabrik in Mainz. Das allein war schon spannend – aber bei der Abschlussdiskussion unter Teilnahme des Umweltbundesamtes wurde es noch heißer.

Warum setzen einige Hersteller von Klima-, Kälte- und Wärmepumpenanlagen in ihrer Unternehmensstrategie für die nächsten Jahre auf synthetische Kältemittel und andere auf natürliche oder auf beide? Die im Markt als wichtige Player bekannten Unternehmen BerlinerLuft, Carrier, Johnson Controls, Lennox, Skadec, Swegon, Trane und der Kältemittelhändler Tega erläuterten den Teilnehmern der OnLive-Veranstaltung „Vorzüge und Einsatzbereiche von Low-GWP-Kältemitteln – heute und zukünftig“, powered by cci Dialog GmbH, warum sie sich für die eine oder andere Marschrichtung entschieden haben. Als Low-GWP-Kältemittel waren im Vorfeld natürliche Kältemittel, HFO und synthetische mit einem GWP unter 675 definiert worden.
Während Dennis Kratschmayer von Skadec synthetische Kältemittel „immer nur als Übergangslösung“ sah und ausschließlich auf natürliche Kältemittel setzt, lautete das Fazit der anderen Unternehmen: Die zurzeit im Markt verfügbaren synthetischen Low-GWP-Kältemittel und die natürlichen Kältemittel haben aufgrund der Vielfalt der Anwendungen alle ihre Berechtigung. „Es gibt jedoch keine triftigen Gründe, langfristig nicht auf natürliche Kältemittel zu gehen“, fasste Michael Müller, Johnson Controls, am Schluss seines Vortrags seine Überzeugung zusammen.
Daniel de Graaf vom Bundesumweltamt erntete während der Podiumsdiskussion, die am Ende der zwei Tage stattfand, unter anderem wegen der Haltung des UBA gegenüber synthetischen Kältemitteln Kritik. „Das Umweltbundesamt hat den Auftrag, neutral aufzuklären. Warum habe ich den Eindruck, dass es polarisiert?“, so Marco Henning von Trane, der damit manch anderem Teilnehmer aus der Seele sprach. De Graaf äußerte zu der Thematik: „Ich lasse es nicht gelten, dass synthetische Kältemittel notwendig sind. Natürliche Kältemittel können für alle Temperaturbereiche eingesetzt werden“. Trotz unterschiedlicher Meinungen und Positionen haben es letztendlich alle Kontrahenten begrüßt, dass ihnen die Veranstaltung die Gelegenheit zum persönlichen fachlichen Austausch gab.
Ein ausführlicher Bericht über die Veranstaltung erscheint am 26. Oktober in cci Zeitung 12/2021.

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