- Die DIN EN 16798 Teil 3 (2017)
- Vorbemerkungen
- Die Gliederung der DIN EN 16798 Teil 3
- Die Anhänge A und B
Energetische Bewertung von Gebäuden – Lüftung von Gebäuden.
Teil 3: Lüftung von Nichtwohngebäuden – Leistungsanforderungen an Lüftungs- und Klimaanlagen und Raumkühlsysteme
Die nachfolgende Zusammenfassung, Analyse und Kommentierung der Richtlinie wurde für cci Wissensportal von Dr.-Ing. Manfred Stahl erstellt.
Erscheinung
Weißdruck November 2017
Umfang, Kosten
62 Seiten, zirka 165 € (www.beuth.de)
Vorsitzender EN 16798 Teil 3
Claus Händel
Zielgruppen
Fachplaner und Anlagenbauer LüKK, Hersteller und Anbieter von LüKK-Produkten und -Systemen, Bauherren, Gebäudebetreiber, Energieberater, Architekten
Inhalt, Resümee, Bedeutung
Die im November 2017 fast komplett als Weißdruck erschienene neunteilige Normenreihe DIN EN 16798 ist eine der wichtigsten technischen Regeln in der LüKK. Sie löst viele Normen ab (zum Beispiel DIN EN 13779, 15239, 15240, 15241, 15242, 15243, 15251), die bisher in der Lüftungstechnik den Stand der Technik vorgegeben haben.
Der Teil 3 der DIN EN 16798 ist Nachfolger der DIN EN 13779 „Lüftung von Nichtwohngebäuden – Allgemeine Grundlagen und Anforderungen für Lüftungs- und Klimaanlagen und Raumkühlsysteme“ (2007). Sie definiert Leitlinien für Lüftungs- und Klimaanlagen sowie Raumkühlsysteme, um bei akzeptablen Installations- und Betriebskosten über das gesamte Jahr in Nichtwohngebäuden ein behagliches und gesundes Innenraumklima sicherzustellen.
Dabei übernimmt die DIN EN 16798 Teil 3 viele Inhalte der bisherigen DIN EN 13779. Sie enthält aber auch neue Anforderungen an die LüKK-Geräte- und -Systemtechnik zum Beispiel im Hinblick auf Luftfilter, Systeme zur Wärmerückgewinnung und zur Zuluftqualität (bisher Raumluftqualität). Durch den inhaltlichen Abgleich mit der bisherigen DIN EN 15251 „Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden – Raumluftqualität, Temperatur, Licht und Akustik“ (künftig: DIN EN 16798 Teil 1) sind zum Beispiel alle Anforderungen an Raumparameter (Temperaturen, Feuchten, CO2-Gehalt) und zu Mindestaußenluftvolumenstömen aus der DIN EN 16798 Teil 3 entfallen. Zudem wurden mehrere bisherige informative Inhalte der DIN EN 13779 in den Technischen Report (DIN EN 16798 Teil 4) übertragen. Andererseits wurden Aspekte, die in der DIN EN 13779 bisher informativ waren, in den normativen Teil übernommen. Die DIN EN 16798 Teil 3 enthält somit rein normative Anforderungen an die Planung und an den Betrieb von Systemen, mit denen die in DIN EN 16798 Teil 1 festgelegten Raumparameter sichergestellt werden sollen.
Die folgende Zusammenfassung dient als Orientierungshilfe. Auf Basis der Zusammenfassung kann der Nutzer schnell beurteilen, welche Bedeutung die behandelte technische Regel für seinen beruflichen Alltag hat.
Artikelnummer: cci63305
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Diese Zusammenfassung der Normenreihe DIN EN 16798 und die fachtechnische Kommentierung deren Grundlagen, also früherer Normen vom Ersteller Dr.-Ing. Manfred Stahl und vom „Prüfer“ Claus Händel sind „Gold“ wert. Obwohl die ehemals wichtigen Normen DIN 13779 und DIN 15251 schon seit mehreren Jahren nicht mehr gelten, beziehen sich immer noch viele Lüftungsplaner bei ihren Planungen auf diese Grundlagen und „verkaufen“ ihre so ermittelten Planungsergebnisse sorglos an ihre Auftraggeber. Dort wird der Fehler leider häufig nicht bemerkt, weil Bauherren oft TGA-fachliche Laien sind.
Das Ergebnis sind im Falle von Planungen „ewig Gestriger“ häufig überdimensionierte Anlagen mit unnötigen Leistungsreserven, die erst zu hohe Baukosten, dann zu hohe Wartungs- und Betriebskosten verursachen und insbesondere zentrale Kälteanlagen unter deren Grundlastfähigkeit betrieben werden. Das wiederum erhöht das Ausfallrisiko durch zu häufige EIN-AUS-Taktung. Infolge der Falsch- = überdimensionierter technischer Anlagen wird der Auftraggeber nicht fachgerecht bedient, hat mit unnötigen Problemen gegenüber Nutzern und Mietern zu kämpfen und die gesamte Gesellschaft kommt nicht oder nicht schnell genug auf die beabsichtigen Klimaziele. Frage: Ist den Lesern des cci-Dialogs ein Ranking von TGA-Fachplaner-Büros bekannt? Aus Erfahrung erscheint mir eine Leistungsbewertung in Analogie zu Klassifizierungen von Zuluftqualitäten in den Kategorien von „besonders fähig“ bis „total unfähig“ notwendig zu sein.
Ich wäre aber auch in alten Bewertungsmustern wie den Kategorien der DIN EN 15251 einverstanden:
– I hohes Maß an Erwartungen
– II normales Maß an Erwartungen;
– III annehmbares, moderates Maß an Erwartungen
– IV Werte außerhalb der oben genannten Kategorien
Für
Dipl.-Ing. (FH) Ralf Kamprath
Technical Expert, Planning and Sustainability
LBBW Immobilien Development GmbH, Hauptsitz Stuttgart