Die European Heat Pump Association (EHPA), Brüssel, hat am Dienstag (27. Februar) ihre neueste Wärmepumpenstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Abwärtstendenz bei den Absatzzahlen, die auch schon von anderen Branchenverbänden beklagt wurde, hat sich durch die Zahlen des europäischen Wärmepumpenverbands bestätigt.
Laut EHPA ist der Absatz von Wärmepumpen in 14 europäischen Ländern im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um etwa 5 % von 2,77 auf 2,64 Millionen zurückgegangen. Damit kehre sich der Trend des letzten Jahrzehnts um, in dem der Gesamtabsatz jährlich stieg.
In Frankreich, Italien, Schweden, Finnland, Polen, Dänemark, Österreich und der Schweiz ist der Absatz von Wärmepumpen im vergangenen Jahr zurückgegangen. In Portugal, Belgien, Norwegen, den Niederlanden, Spanien und Deutschland stiegen sie zwar an, doch reichte dies nicht aus, um den Gesamtrückgang auszugleichen (Abbildungen 1 und 2). Selbst in vielen Ländern, die insgesamt ein Wachstum verzeichneten, ging der vierteljährliche Absatz gegen Ende 2023 zurück. Dazu sagt der EHPA: „Marktanalysten gehen davon aus, dass sich dieser Abwärtstrend bis ins Jahr 2024 fortsetzen wird.“
Verantwortlich für die sinkenden Verkaufszahlen sei die EU, da deren Aktionsplan für Wärmepumpen, der Anfang 2024 zur Unterstützung des Sektors veröffentlicht werden sollte, von der EU-Kommission bis zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt verschoben wurde. Dagegen liefen Unternehmen der europäischen Wärmepumpenindustrie Sturm (cci266291).
Die Verlangsamung des Wärmepumpenabsatzes gefährde nach EHPA-Aussage die Klima- und Energieziele der EU. Dazu gehören das 2030-Ziel eines Anteils von 49 % regenerativer Energien im Wärmebereich und die 60 Millionen Wärmepumpen, die „REPowerEU“ erreichen soll.
Thomas Nowak, Generalsekretär der European Heat Pump Association, sagte: „Der Wärmepumpensektor befindet sich in einer stürmischen Phase. Die Unternehmen haben in Ausbildung und Produktionskapazitäten investiert, und die Verbraucher sind mit an Bord. Was wir jetzt brauchen, ist ein Kompass in Form des EU-Aktionsplans für Wärmepumpen und der nachfolgenden nationalen Pläne. Wenn Europa es ernst meint mit der Unterstützung von Netto-Null-Industrien, der Dekarbonisierung und dem Erreichen einer größeren Energieunabhängigkeit, kann es sich keine Verzögerungen leisten.“
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