EHPA: Wärmepumpenabsatz in Europa um 23 % geschrumpft

Entwicklung der Absatzzahlen des europäischen Wärmepumpenmarkts zwischen 2014 und 2024 nach Wärmepumpenarten (Abb. © EHPA)

Der Absatz von Wärmepumpen ist in 13 europäischen Ländern im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 um durchschnittlich 23 % zurückgegangen. Dies geht aus vorläufigen Zahlen des Europäischen Wärmepumpenverbands hervor, die gestern (19. Februar) veröffentlicht wurden.

Der Absatz von Wärmepumpen ist in 13 europäischen Ländern im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2023 um durchschnittlich 23 % zurückgegangen, wie aus vorläufigen Zahlen des Europäischen Wärmepumpenverbands (EHPA) hervorgeht. Der Verband hat hierfür die Absatzzahlen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal und Schweden betrachtet. In diesen 13 Ländern, die laut EHPA rund 85 % des europäischen Marktes ausmachen, wurden im Jahr 2024 insgesamt 2 Mio. Wärmepumpen verkauft. Im Vorjahr waren es 2,6 Millionen. Die stärksten Rückgänge gab es in Belgien mit 52 % und in Deutschland mit 48 %. Nur Großbritannien widersetzte sich dem Trend; hier stieg der Absatz von Wärmepumpen aufgrund staatlicher Förderprogramme um 63 %.
Der EHPA nimmt für seine Analyse eine vorsichtige Schätzung des Prozentsatzes von Luft/Luft-Wärmepumpen in jedem Land vor, die zum Heizen (und nicht nur zur Klimatisierung) verwendet werden und somit einen Heizkessel für fossile Brennstoffe ersetzen. Luft/Luft-Wärmepumpen machen laut Verband zwischen einem Drittel und der Hälfte des Wärmepumpenmarktes in Europa aus.
Mit diesen Zahlen aus dem Jahr 2024 steigt der Gesamtbestand von installierten Wärmepumpen in Europa auf rund 26 Mio. Geräte. Die Verlagerung des Heizungsmarktes von fossilen Brennstoffen auf Wärmepumpen ist verlangsamt, schließt der EHPA daraus. Nach Ansicht „nationaler Experten“, die der EHPA nicht näher benennt, gibt es drei Gründe für den Rückgang: Die Regierungen haben die Förderregelungen für Wärmepumpen geändert und damit „das Vertrauen der Verbraucher erschüttert“; eine schleppende Wirtschaft sowie der niedrige Preis für subventioniertes Gas. „Der Wärmepumpensektor ist am Boden, aber noch lange nicht am Ende“, kommentierte Paul Kenny, Generaldirektor der European Heat Pump Association. Er nutzt eine ähnliche Wortwahl wie Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP), Berlin, der die Absatzzahlen in Deutschland im Januar wie folgt kommentierte: „Wir haben die Talsohle erreicht“ (Artikelnummer cci288997). „Die Verbraucher wollen saubere Wärme und komfortable Wohnungen, und sie wollen europäische Arbeitsplätze und Energieunabhängigkeit unterstützen. Sobald sie sehen, dass dies dank einer unterstützenden EU- und nationalen Politik möglich ist, zeigen sie dies, indem sie sich für Wärmepumpen entscheiden“, so Kenny weiter.

 

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