Donnerstag ist Techniktag. Der Bericht „UBA-Texte 50/2024: Inventarermittlung der F-Gase 2021/2022“ des Umweltbundesamtes (UBA), Dessau, bilanziert F-Gase-Emissionen für verschiedene Anwendungsbereiche von 1995 bis 2022. Aus dem UBA-Bericht hat die Redaktion eine Zusammenfassung mit dem Schwerpunkt auf Emissionen von HFKW- und FKW-Kältemitteln im Bereich der Kälte- und Klimatechnik erstellt.
Die wichtigsten Ergebnisse des im März erschienenen UBA-Berichts zur Inventarermittlung von F-Gasen 2021/2022 lauten: Von 2015 bis 2021 sind die F-Gase-Emissionen um 26,5 % auf 10,53 Mio. t CO2-Äquivalent (kurz CO2-äq) gesunken. Von 2021 auf 2022 gab es einen weiteren Rückgang um 9,2 % auf 9,56 Mio. t CO2-äq.
Der UBA-Bericht enthält auf 94 Seiten ausführliche Statistiken und Erläuterungen zu den in Deutschland von 1995 bis 2022 emittierten Mengen an F-Gasen und deren Treibhauspotenzialen. Der Schwerpunkt liegt auf Emissionen von F-Gasen im Jahr 2022. Von diesen Emissionen in Höhe von 9,56 Mio. t CO2-äq entfallen etwa 76 % auf HFKW- und FKW-Substanzen. Dazu zählen zum Beispiel R134a, R404A, R410A, R32, R1234yf, R1234ze und R1233zd sowie viele Mischungen. Weitere rund 22 % der Emissionen im Jahr 2022 betreffen insbesondere das hoch treibhauswirksame SF6 (GWP-Wert 23.500), das überwiegend in der Elektronik und zur Herstellung von Schallschutzscheiben eingesetzt wird.
In der Zusammenfassung des UBA-Beitrags hat die Redaktion wichtige Ergebnisse insbesondere der Emissionen von HFKW- und FKW-Kältemitteln im Bereich der stationären Kälte- und Klimatechnik zusammengefasst. (Gewerbe, Industrie, Haushalte, Wasserkühlsätze, Raumklimageräte, Wärmepumpen). Diese Zusammenfassung steht in cci Wissensportal unter der Artikelnummer cci272189.
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Sehr geehrte Frau Martens, vielen Dank für Ihre Anmerkungen und Korrekturen. Möglicherweise habe ich bei meinen Bemühungen, aus dem umfangreichen und sehr komplexen UBA-Beitrag eine kompakte Zusammenfassung zu erstellen, zu stark vereinfacht. Allerdings sind mir mehrere Ihrer Anmerkungen nicht unmittelbar verständlich. Hier verweise ich zum Beispiel auf die Tabelle 4.4 im Anhang des UBA-Berichts „Anwendung als ODS-Ersatzstoff“ (also den Schwerpunktbereich der Kälte- und Klimatechnik), in der die Mengen sämtlicher F-Gase in metrischen Tonnen angegeben werden und daraus letztlich ein Gesamt-GWP-Wert in kt CO2-äq entsteht.
Nach einem längeren Telefont hat Frau Martens einen weiteren Kommentar zum Beitrag zugesagt, in dem sie Ihre Anmerkungen nochmals erläutern will.
In der Zusammenfassung des UBA-Beitrags (cci272189) schreiben Sie:
„Das UBA nennt in seinem Beitrag stets die „jährlich eingesetzten metrischen Tonnen an F-Gasen“ und berechnet daraus für jedes F-Gas durch Multiplikation mit dessen GWP-Wert (Global Warming Potential) das Treibhauspotenzial. Diese Potenziale werden vom UBA als „Emissionen“ (in 1.000 t CO2-Äquivalent, kurz CO2-äq) angegeben.“
Dies ist nicht korrekt. Im UBA-Bericht „Inventarermittlung der F-Gase 2021/2022“ finden sich lediglich Angaben zur Höhe der Emissionen, angegeben in metrischen Tonnen oder in CO2-Äquivalenten. Die Emissionen in CO2-Äquivalenten werden durch Multiplikation der Emissionen in metrischen Tonnen mit dem GWP-Wert aus dem 5. Sachstandsbericht des IPCC berechnet.
Die Verbrauchsmengen von F-Gasen (z.B. für die Befüllung neuer Kälte- und Klimaanlagen), sind nicht in diesem UBA-Bericht aufgeführt. Sie sind aber Ausgangspunkt für die Berechnung der hier beschriebenen Emissionen.
Zur Berechnung der Kältemittelemissionen werden je nach Anlagen- und Gerätetyp unterschiedliche Emissionsraten verwendet, die alle deutlich unter 100% liegen. Die entsprechenden Emissionsraten sind u.a. im Nationalen Inventarbericht Deutschlands in Kapitel 4.7 zu finden (https://unfccc.int/sites/default/files/resource/2024-04-15_DE_NID_2024_UNFCCC_english.pdf).
Kerstin Martens
Umweltbundesamt