
Der Fachverband Gebäude-Klima (FGK) kritisiert den Anfang August von der Bundesregierung veröffentlichten „Klimaschutzbericht 2025“. So vermisst der Verband im Bericht beispielsweise Aussagen zum Einsatz von Wärmerückgewinnung in Lüftungsanlagen und von reversiblen Split-Klimageräten/Wärmepumpen als wichtige Bausteine für weitere Energieeinsparungen in Gebäuden.
Im Jahr 2024 sind in Deutschland die Emissionen von Treibhausgasen gegenüber 2023 um 3,4 % auf 649 Mio. t CO2-äquivalent gesunken. Dies zeigt der Klimaschutzbericht 2025 der Bundesregierung, der auf 355 Seiten über aktuelle Entwicklungen klimaschädlicher Emissionen, Klimaschutzmaßnahmen und über den Stand der bisherigen Klimaschutzprogramme in Deutschland informiert. Allerdings haben die Bereiche Gebäude und Verkehr auch 2024 erneut die vorgegebenen Ziele zu Emissionsminderungen verfehlt. Mit Blick auf Maßnahmen, auf welche Weise Emissionen im Gebäudesektor weiter verringert werden können, kritisiert der Fachverband Gebäude-Klima (FGK), Ludwigsburg, den Klimaschutzbericht wie folgt:
„Bei den wichtigen Handlungsfeldern für die Transformation des Gebäudesektors wird die Lüftung mit Wärmerückgewinnung nicht einmal erwähnt. Sie ist aber eine überaus effiziente Möglichkeit, um den Energiebedarf für das Heizen und Kühlen zu verringern. Mit einer Jahresarbeitszahl von 10 bis 20 ist die Energierückgewinnung überaus effizient: Aus einer Kilowattstunde (kWh) elektrischer Energie kann sie 10 bis 20 kWh Heiz- oder Kühlenergie zurückgewinnen. Zum Vergleich: Bei den meisten Wärmepumpen liegt die Jahresarbeitszahl zwischen 3 und 5. Als weiterer wichtiger Bereich fehlt in den Handlungsfeldern die energieeffiziente Kühlung. Bei einer zunehmenden Anzahl von Hitzetagen und tropisch heißen Nächten ist damit zu rechnen, dass in Wohn- und Nichtwohngebäuden der Kühlbedarf weiter ansteigen wird. Hier gilt es, den Einsatz effizienter Systeme zu forcieren, zu denen beispielsweise Split-Klimageräte zählen. Sonst werden einfache, aber ineffiziente Lösungen eingesetzt, die den Emissionsminderungszielen schaden. Die oft empfohlene Nachtauskühlung ist längst nicht überall möglich, beispielsweise aufgrund von Außenlärm oder Einbruchsgefahr. Die ebenso oft geforderte Verschattung der Fenster ist immer notwendig und sinnvoll, genügt aber vor allem bei längeren Hitzephasen nicht. In größeren Klimaanlagen kann durch indirekte Verdunstungskühlung in Kombination mit einer Wärmerückgewinnung über 50 % der notwendigen Kühlung quasi ohne zusätzlichen Strom bereitgestellt werden“.
Claus Händel, Geschäftsführer Technik im FGK, resümiert: „Die Technische Gebäudeausrüstung kann durch effizientes Heizen und Kühlen und durch die Wärmerückgewinnung erheblich zur Minderung der Treibhausgasemissionen beitragen. Sie bietet Maßnahmen mit sehr günstigem Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen, die nicht vernachlässigt werden sollte. Dieses Potenzial sollte komplett ausgeschöpft werden.“
Eine Vorabfassung des Klimaschutzberichts 2025 findet sich auf bundestag.de unter der Drucksache 21/1250.
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