Kommentar: Wärmepumpen-Absatz zieht an – jetzt zählt politische Klarheit

Florian Fischer, Geschäftsführer der cci Dialog GmbH (Abb. © cci Dialog GmbH)

Die Wärmepumpenbranche sendet ein wichtiges Signal: Mit einem Absatzplus von 35 % im ersten Quartal 2025 und einer außergewöhnlich hohen Kundenzufriedenheit scheint die Talsohle durchschritten. Die Marktzahlen des BWP belegen – trotz eines schwierigen Jahres 2024 – einen klaren Aufwärtstrend.

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP), Berlin, bescheinigt der Wärmepumpenindustrie ein Absatzplus von 35 % im ersten Quartal 2025 (cci Branchenticker hat berichtet: siehe cci295549). Damit sendet die Wärmepumpenbranche ein wichtiges Signal: Mit diesem Zuwachs und einer außergewöhnlich hohen Kundenzufriedenheit scheint die Talsohle durchschritten und ein Aufwärtstrend ist da. Offenbar zahlt sich die Kombination aus handwerklicher Qualität, zuverlässiger Förderung und wachsendem Bewusstsein für Versorgungssicherheit aus. Doch dieser zarte Aufschwung ist kein Selbstläufer. Der Markt bleibt sensibel. Deshalb kommt es jetzt auf die neue Bundesregierung an: Sie muss rasch für klare, verlässliche Rahmenbedingungen sorgen. Jede Woche ohne konkreten Förderfahrplan, jedes halbherzige oder missverständliche politische Signal gefährdet das wiedergewonnene Vertrauen – bei Hausbesitzern, im Handwerk und in der Industrie.
Ein Blick nach Großbritannien zeigt, wie es gehen kann: Dort erhalten Hausbesitzer im Rahmen des „Boiler Upgrade Scheme“ (Link) pauschal 7.500 £ Zuschuss für den Einbau einer Wärmepumpe. Laut Gov. UK übernimmt der zertifizierte Installateur für die Antragstellung die Formalitäten und der Zuschuss wird direkt vom Rechnungsbetrag abgezogen. Diese einfache und transparente Förderung könnte dazu beigetragen haben, dass die Nachfrage deutlich gestiegen ist – allein im ersten Quartal 2025 wurden 15.758 Wärmepumpen installiert. Im Vorjahreszeitraum lag die Zahl der Installationen bei 13.000 (laut gracesolar.com).

Die BEG-Förderung muss planungssicher weitergeführt und durch eine wirksame Entlastung bei Strompreisen und Netzentgelten ergänzt werden. Gleichzeitig darf es kein Rückzugsgefecht beim Gebäudeenergiegesetz geben. Statt ideologischer Grabenkämpfe braucht es zügige, pragmatische Entscheidungen – und vor allem: keine weiteren Irritationen. Die Wärmewende lebt von Tempo und Vertrauen. Wer sie ausbremst, riskiert nicht nur Klimaziele, sondern auch Marktchancen für eine Schlüsseltechnologie „made in Germany“.

Florian Fischer

florian.fischer@cci-dialog.de

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Ein Kommentar zu “Kommentar: Wärmepumpen-Absatz zieht an – jetzt zählt politische Klarheit

  1. Hallo ihr Wärmepumpenbauer, ich verstehe die Diskussion über die Wärmepumpe nicht. Wes ist doch kler geregelt. Der Verbraucher kann frei entscheiden und das BEG EM kann abgerufen werden. Was sollen diese endlose Diskussionen und Ratschläge. So wie das GEG 2025 aufgestellt ist, kann doch die Wärmewende für den Verbraucher laufen. Ich sehe im Moment keinen Grund für Grabenkämpfe etc. Also, einen sonnigen, warmen und Klimaneutralen Mai wünscht
    Olaf Mayer (SV)

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