
Ein Legionellen-Ausbruch im New Yorker Stadtteil Central Harlem hat bislang vier Todesopfer und fast 100 Erkrankungen zur Folge. Ursache des am 25. Juli festgestellten Ausbruchs waren kontaminierte Aersole, die über Kühltürme in die Umgebung gelangt sind. Die Stadt verschärft nun die Vorschriften für deren Betrieb – ähnlich wie in Deutschland, wo die 42. BImSchV seit 2017 Vorgaben macht.
In New York City ist es zum schwersten Ausbruch der Legionärskrankheit seit einem Jahrzehnt gekommen. In Central Harlem sind bisher vier Menschen an der Legionärskrankheit gestorben, zudem wurden 99 Erkrankte bestätigt. Die ersten Fälle traten Ende Juli auf – seither ist die Zahl weiter angestiegen. Untersuchungen der Gesundheitsbehörden haben ergeben, dass zwölf Kühltürme im Stadtteil Central Harlem von dem Bakterium Legionella pneumophila befallen waren. Nach Angaben des New York City Health Department, dem Gesundheitsamt der Stadt New York, wurden die Anlagen umgehend dekontaminiert.
Die Legionärskrankheit ist eine schwere Lungenentzündung. Sie wird durch Einatmen legionellenhaltiger Wassertröpfchen verursacht, wie sie aus Kühltürmen oder Verdunstungskühlanlagen freigesetzt werden können – insbesondere dann, wenn diese nicht kontinuierlich auf Hygiene kontrolliert werden. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Raucher sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Lungenerkrankungen. Die Stadtverwaltung von New York kündigte verschärfte Vorschriften für den Betrieb von Kühltürmen an. Zusätzlich sind schärfere Meldepflichten, Legionellenprüfungen durch zertifizierte Labore und höhere Strafen bei Verstößen vorgesehen.
In Deutschland regelt seit 2017 die 42. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (42. BImSchV) den Betrieb von Verdunstungskühlanlagen, Kühltürmen und Nassabscheidern (siehe cci273934). Sie schreibt regelmäßige Legionellenuntersuchungen, Dokumentationspflichten sowie unverzügliche technische Maßnahmen bei Überschreitung von Prüfwerten vor. Der Fall in New York verdeutlicht, wie wichtig konsequente Überwachung und Wartung dieser Anlagen ist, um Ausbrüche zu verhindern – vor allem, um Leib und Leben zu schützen. Bill McQuade, Präsident des amerikanischen LüKK- und TGA-Verbands ASHRAE, betont in diesem Zusammenhang: „Dieser Ausbruch unterstreicht die Bedeutung konsequenter und umfassender Wasser-Management-Praktiken in Versorgungsnetzen und Anlagen aller Größen und Typen. Die Leitlinien der ASHRAE bieten Planungsteams, Gebäudemanagern und Gesundheitsbehörden einen strukturierten Ansatz, um Risiken zu mindern und die Nutzer zu schützen“.
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