Die BDH-Meldung zum deutschen Heizungsmarkt beschäftigt unsere Leser, genauso wie der Brandbrief einer Herstellergruppe und der Meinungsbeitrag zur Nachwuchsförderung. Nachfolgend die Leserkommentare zu Meldungen in cci Branchenticker.
Am 6. September wurden in der Meldung „BDH: Deutscher Heizungsmarkt hat deutlich zugelegt“ (siehe cci254488) zentrale Ergebnisse der Marktstatistik des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) vorgestellt. Mit Blick auf das Gesamtjahr geht der Verband davon aus, über eine Million Geräte absetzen zu können – das erste Mal seit den 1990er-Jahren. Gründe für den positiven Marktverlauf sieht der BDH unter anderem in verschiedenen Sondereffekten durch den Ukraine-Krieg und die langwierige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Entsprechend schiebe man derzeit noch eine Modernisierungswelle vor allem bei den Wärmepumpen vor sich her, die sich aber langsam abschwäche.
Uwe Friemel wird dadurch eines ganz klar: „Hier sieht man deutlich, dass durch die politische Verunsicherung und unzureichende gesamtenergetische Aufklärung immer noch ein gutes Geschäft gemacht wird.“
25 Unternehmen der deutschen TGA-Branche haben sich in einem offenen Brief als „Unternehmensinitiative GEG“ an die Bundesregierung gewandt. Darin warnen sie vor erheblichen Konsequenzen durch das Gesetz. In unserer Meldung „Schmähbrief zerreißt Luft/Luft-Wärmepumpen in der Luft“ vom 7. September (siehe cci254581) haben wir die Kernaussagen des Briefs aufgegriffen. Am Ende der Meldung erfolgt ein Kommentar von Christoph Brauneis, Beauftragter für Politik und Medien beim VDKF, der feststellen musste, dass der offene Brief von Firmen unterzeichnet wurde, die ihre Geschäfte vor allem mit wasserführenden Systemen machen. Brauneis: „Dass es den unterzeichnenden Firmen vor allem um die Absicherung des eigenen Geschäftsmodells geht, wird insbesondere dadurch deutlich, dass als Folge des GEG auch vor einem massiven Auftragseinbruch für die Sanitärindustrie gewarnt wird, weil die Endkunden vor dem Hintergrund der mutmaßlichen hohen Investitionen für den Austausch des Wärmeerzeugers kein Geld für die Badezimmer-Renovierung übrig hätten. Mit der gleichen Argumentation hätten auch Reiseveranstalter oder Automobilhersteller unterzeichnen können.“
Diese Aussage hat bei Prof. Konstantinos Stergiaropoulos Stirnrunzeln ausgelöst: „Lieber Herr Brauneis, normalerweise halte ich mich mit Kommentaren zurück. Nachdem ich aber Ihren Kommentar gelesen habe und den Sachverhalt den Sie monieren im Brief nicht gefunden habe, frage ich mich, wie Sie zu dieser Aussage gekommen sind?“
Für Aufklärung sorgte sodann Christoph Brauneis selbst: „Sehr geehrter Herr Prof. Stergiaropoulos, die Aussage entstammt der Pressemitteilung zum Brandbrief, die am 24. August versandt wurde. In der Pressemitteilung werden die Kernaussagen des Brandbriefs zusammengefasst. Die Aussagen in der Pressemeldung hatten mich zu meinem Kommentar veranlasst. Dort heißt es: ‚Hinzu kommt, dass als Folge des GEG-Entwurfs ein massiver Auftragseinbruch für die Sanitärindustrie zu beobachten ist, weil die Endkunden vor dem Hintergrund der mutmaßlichen hohen Investitionen für den Austausch des Wärmeerzeugers kein Geld für die Badezimmer-Renovierung übrig haben‘, so Dr. Roger Schönborn, CEO der Rehau Division Building Solutions. Ich hoffe, das hilft als Erklärung weiter.“
In seinem Meinungsbeitrag „Kleine Hände, große Zukunft“ vom 13. September (siehe cci255396) hat sich Torsten Wiegand für eine aktive Nachwuchsförderung ausgesprochen. Eine wichtige Chance, schon heute die Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Er ist der Meinung, dass Kinder möglichst früh ans Handwerk herangeführt werden sollten und, dass Eltern dies mit dem notwendigen Freiraum und der Förderung geistiger als auch manueller Fähigkeiten unterstützen sollten.
Hierzu merkte Bernhard Schöner an: „Natürlich gebe ich Ihnen recht: Je früher, desto besser! Bedenken müssen wir jedoch auch den Trend der letzten Jahrzehnte, bloß nicht im Geringsten den Anschein erwecken zu wollen, dem Kind und damit Nachwuchs etwas vorzuschreiben. Es soll sich frei und ungezwungen entwickeln. Das geht bekanntermaßen in Einzelfällen so weit, dass es Ideen gibt, grundsätzlich auch die Wahl des Geschlechtes und der Religion auf einen Zeitpunkt zu verschieben, wo die Person selbst entscheiden kann. Somit ist ‚bedenken‘ durchaus doppeldeutig zu sehen, denn Ihr lobenswerter Vorschlag trifft eben auch auf Kitas, wo selbst das Basteln für ein Muttertagsgeschenk als bedenklich eingestuft wurde und abgeschafft werden sollte. Das Umdenken muss nach wie vor auch gesellschaftlich und von Seiten der Eltern stattfinden. Zwar unterstütze ich durchaus Freiheit und Selbstbestimmung, sehe aber die Auswüchse in den letzten Jahren auch als Grund für den Fachkräftemangel. Natürlich nur als Teilaspekt und nicht verallgemeinernd, aber eben auch als stellenweise hausgemachte Orientierungslosigkeit einer heranwachsenden Generation, mit welchem Buchstaben des Alphabets man sie auch immer versehen mag.“
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