Leserstimmen: Gebäudeautomation, Energieeffizienzgesetz und Normenflut

(Abb. © tadamichi/stock.adobe.com)
(Abb. © tadamichi/stock.adobe.com)

Die Meldung, dass die VDMA AMG Gebäudeautomation „sexy“ machen will, beschäftigt unsere Leser, genauso wie das Energieeffizienzgesetz und die Normen- und Vorschriftenflut am Bau und in der LüKK. Nachfolgend die Leserkommentare zu Meldungen in cci Branchenticker.

Am 18. Oktober haben wir in der Meldung „VDMA AMG wählt Vorstand und will Gebäudeautomation „sexy“ machen“ (siehe cci258210) über die Mitgliederversammlung des VDMA-Fachverband Automation + Management für Haus + Gebäude (VDMA AMG), Frankfurt, berichtet. Der VDMA-Vorsitzende Werner Ottilinger (Geschäftsführer der Sauter-Cumulus GmbH) hatte gegenüber den Delegierten in Hamburg betont, dass es wichtig wäre, die Gebäudeautomation (GA) attraktiver zu machen. Hintergrund ist der Nachwuchskräftemangel, der alle Branchen betrifft, so auch die GA.

Volker Margenfeld kennt diese Thematik nur zu gut und wirft einen Blick zurück: „Ich habe vor ziemlich genau 40 Jahren mit dem Studium der Versorgungstechnik an einer norddeutschen Fachhochschule begonnen. Die Hörsäle waren mit 160 Kommilitonen brechend voll und bis auf den letzten Platz belegt. DDC-Technik steckte damals zwar noch in den Kinderschuhen, Gebäudeautomation war aber auch in jenen Tagen schon sehr ’sexy‘. Kommilitonen mit Vertiefung in Sachen GA wurden von den Regelungsfirmen mit Kusshand genommen. Heutzutage scheint diese Spezies auszusterben und man kennt kaum noch jemanden, der sich mit sowas auskennt. In Zeiten, deren Herausforderungen in Sachen Nachhaltigkeit und all electric jeden Tag zunehmen, scheint sich der Nachwuchs trotzdem für andere Dinge als MINT zu interessieren. Hier ist Verbands- und Lobbyarbeit gefragt, hier müssen Nachwuchs aus- und Fachkräfte fortgebildet werden.“

Jeden Dienstag informiert cci Branchenticker über Normen, Richtlinien, Gesetze und Verordnungen aus der LüKK und TGA. Am 24. Oktober ging es um das vom Bundestag im September an den Ausschuss für Klimaschutz und Energie weitergeleitete „Energieeffizienzgesetz (EnEfG)“ (siehe cci258827. Für Betreiber von Rechenzentren impliziert dieses, Abwärme künftig nutzen zu müssen.

Dazu meinte Christian Fieberg: „Das EnEfG zielt darauf ab, Effizienzpotenziale zu heben. Das wird in einer ersten Phase sicherlich flächendeckend funktionieren und gegebenenfalls in manchen Branchen den möglichen Industriestrompreis ersparen (Stromsparmaßnahmen umsetzen, statt Preissubvention). Allerdings zielt das Gesetz auch darauf ab, Energie zu deckeln. Wenn dann die Effizienzsteigerung nicht mehr Schritt hält, bedeutet das, dass der Energieverbrauch eingeschränkt wird – überspitzt formuliert kommt dies einem Produktionsverbot gleich. Das kann nicht im Sinne der deutschen Wirtschaft sein, so dass hier vermutlich noch nachgeschärft werden muss.“

In seiner „Meinung: Plus eins ist gleich minus zwei“ vom 25. Oktober (siehe cci258926) lässt sich Florian Fischer über die unzähligen Bauvorschriften und Normen in Deutschland aus, die Baukosten unnötig in die Höhe schnellen lassen: „Ich finde, wir müssen zuerst ein klares Ziel definieren wie: Neue Normen, Vorschriften oder Standards oder ihre Weiterentwicklungen, die keine Vereinfachung oder Kostenreduktion darstellen, dürfen nicht mehr in Kraft treten. Und diesem Ziel muss alles untergeordnet werden.“

Bernhard Schöner kommentiert: „Sicher ist Ihnen ein hoher Grad an Zustimmung gewiss und wir dürfen gespannt sein, ob es (ausgerechnet) der aktuellen Regierung gelingt, den Auswuchs an Normen und Richtlinien zu reduzieren. Schon allein aus gesundem Menschenverstand. Interessant ist in meinen Augen auch die Frage, was diesen Normen-Fetischismus all die Jahre genährt und unterstützt hat. Ein „Rückbau“ des Regelwerkes wird sicher auch mit der ein oder anderen Qualitätsdiskussion einhergehen. In unserem Land gibt es nun mal auch eine nicht zu unterschätzende Mentalität, eventuell rutschenden Hosen mit Gürtel UND Hosenträger Einhalt zu gebieten. Dennoch: Die Zeit ist reif für eine Entlastung der LüKK.“

Mitglieder von cci Wissensportal können Artikel direkt kommentieren. Nichtmitglieder können uns ihre Anmerkungen zusenden (redaktion@cci-dialog.de). Bei per E-Mail eingesendeten Kommentaren setzen wir Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung voraus. Vielen Dank! Schreiben Sie uns gerne.

Lesen Sie die obigen Kommentare in voller Länge unter den jeweiligen Artikeln.
Übrigens: Unter dem Reiter „Kommentare“ stellt die Redaktion chronologisch alle Kommentierungen und die dazugehörigen verlinkten Beiträge online – übersichtlich und auf einen Blick erfassbar.

cci259067

Schreibe einen Kommentar

E-Paper