Im Forschungsprojekt „Energieeffizienz im Rechenzentrum“ soll erforscht werden, wie der Stromverbrauch in Serverhousing-Rechenzentren gesenkt werden kann.
(Abb. © Plutex) Im Gegensatz zum Serverhosting wird die Hardware beim Serverhousing (auch: Colocation genannt) nicht vom Anbieter, sondern vom Kunden oder Mieter gestellt und auch oft selbst verwaltet. Die Herausforderung besteht darin, eine gleichmäßige und energieeffiziente Klimatisierung für eine Vielzahl an Einrichtungen, die zudem noch unterschiedlich ausgelastet und daher unterschiedlich im Kühlbedarf sind, unter einen Hut zu bringen. Aus diesem Grund kann der Energieverbrauch nur schwer geplant werden, und es kann zu hohen Lastspitzen kommen. In dem Forschungsprojekt soll eine “intelligente Managementplattform” zur Steuerung von Kühlanlagen entstehen, um diese Schwankungen zu minimieren. Dazu sollen die Zeiten, in denen die Kühlung im Rechenzentrum aktiv ist, obwohl sie nicht gebraucht wird, ermittelt und verkürzt werden. Die Steuerung der Kühlanlagen soll durch selbstlernende Algorithmen (Predictive Analytics auf Reinforcement-Learning-Basis) optimiert werden. Die Anlagensteuerung soll erreichen, dass auch die Kühlsysteme auf Basis von Power Usage Effectiveness (PUE) optimiert werden. Der PUE-Wert beschreibt den Stromverbrauch des IT-Equipments in Relation zum Gesamtstromverbrauch. Am Forschungsprojekt beteiligt sind die Hochschule Bremerhaven (Studiengang „Gründung, Innovation, Führung“), die Bremer Plutex GmbH (ein Rechenzentrumsbetreiber) und die Neuralfinity, eine Ausgründung der JM Phoenix Holdings Ltd., London. Das Forschungsprojekt startete im Februar mit der Montage von Messfühlern an den Servern im genannten Rechenzentrum. Damit will man sich ein Bild über den aktuellen Stromverbrauch in Abhängigkeit der Performance, der unterschiedlichen Hardware sowie der Außentemperatur und den Warm-/Kaltgängen erlangen. Das Forschungsprojekt wird voraussichtlich bis Ende 2020 laufen.
Artikelnummer: cci85219
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