Meinung: Heizen mit Holz – eine gute Idee?

Katja Heil (Abb. © cci Dialog GmbH)
Katja Heil (Abb. © cci Dialog GmbH)

Das Heizen mit Holz boomt in Deutschland – und das, obwohl das Umweltbundesamt (UBA) dazu rät, aus Gründen des Klimaschutzes, der Luftreinhaltung und der Ökologie auf die Nutzung von Holz zur Wärmeversorgung zu verzichten. Nach Angaben des UBA wird fast die Hälfte des aktuell genutzten Holzes zur Energieerzeugung verwendet.

Ab 2025 werden Kamine, Öfen und Kaminöfen verboten, die zwischen 1995 und 2010 in Betrieb genommen wurden und die in der 1. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes vorgeschriebenen Kohlenmonoxid- und Feinstaubwerte nicht erfüllen. Damit werden bestimmt einige „Feuerstellen“ in Deutschland erlöschen und das ist auch gut so. Wir brauchen nicht noch mehr Schadstoffe in unserer Luft. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ein Heizen mit Holz unter bestimmten Bedingungen eine gute Idee ist. Es ist doch verständlich, dass viele Menschen in Deutschland sich angesichts der immens gestiegenen Preise für Energieträger wie Gas und Öl darüber Gedanken machen, einen Kaminofen anzuschaffen oder den schon vorhandenen öfter zu nutzen (nicht zu verwechseln mit dem offenen Kamin, der eine sehr niedrige Energieeffizienz hat). Außerdem wissen wir noch nicht, wie sich die Energieversorgung in diesem Winter angesichts der massiv eingeschränkten Lieferungen von Gas aus Russland weiter entwickeln wird. Mal ganz davon abgesehen, dass so ein Feuer nicht nur die Wohnung heizt, sondern durch seine atmosphärische Gemütlichkeit auch die Seele wärmt, vor allem in unsicheren Zeiten wie heute. Wenn bestimmte Regeln beim Heizen mit Holz eingehalten werden, befürworte ich diese alternative Heizmethode als Ergänzung, oder, wenn die Temperaturen es zulassen, auch als Ersatz für die herkömmliche Gas- oder Ölheizung. Wenn der Kaminofen nicht älter als 15 Jahre ist, er einen hohen Nutzungsgrad und geringe Schadstoffemissionen hat, NUR trockenes und unbehandeltes Holz verbrannt wird, das möglichst regional erworben wird, und wenn der Ofen einen Staubfilter sowie eine automatische Verbrennungsluftzufuhr hat, ist das Heizen mit Holz nicht nur eine gemütliche, sondern auch eine bedingt umweltfreundliche Heizmethode. Denn vergessen wir nicht, dass beim Heizen mit Gas oder Öl ein hoher CO2-Ausstoß entsteht, und wenn Holz verbrennt, nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie das Holz während des Wachstums zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Außerdem gibt seit 2018 ein Energielabel für Kaminöfen, auf das man beim Kauf achten sollte. Übrigens: Neben Kaminöfen gibt es ja auch noch sogenannte Scheitholzheizungen, wie Pellet-Heizungen, Hackschnitzel-Heizungen und Holzvergaser-Heizungen, die momentan als klimafreundliche Alternative zur Gas- und Ölheizung sogar staatliche Förderung erhalten.

Angesichts der hohen Preise für Gas und Öl, der Klimakrise und der politisch und wirtschaftlich schwierigen Situation, sollten wir alle versuchen, Energie (vor allem aus Gas und Öl) zu sparen. Deshalb finde ich ein Heizen mit Holz sinnvoll. Ich bin gespannt, wie unsere Leser dazu stehen. Schreiben Sie mir gerne.

Mit herbstlichen Grüßen

Ihre
Katja Heil
katja.heil@cci-dialog.de

cci189539

2 Kommentare zu “Meinung: Heizen mit Holz – eine gute Idee?

  1. Hallo,
    ich wollte mich zu Ihrem Artikel vom 23.11 mit der Nummer cci189539 kurz melden.
    Endlich mal ein sachlich guter Artikel zum Heizen mit Holz. Ich verfolge die Thematik auch und hab in den Mainstreammedien (ich hoffe das ist kein Trumpismus von mir) viel zu selten die Erwähnung von Feinstaubfiltern gefunden. Ich erlebe in meiner Firma, dass die politische und mediale Steuerung sehr wichtig ist – und gerade sind die F&E Investitionen beim Holz auf ein Minimum zurückgefahren, was aber häufig an kleineren Firmen liegt, die wir als Handelsware vertreiben.
    Trotzdem gibt es bei uns gute Produkte

    Nach neueren Artikeln verbleibt beim Belassen von Holz im Wald immer mehr CO2 im Waldboden, hier wäre mir ein kritisches Hinterfragen dieser Aussage wichtig. In Mooren und Torflandschaften, die noch geflutet sind kann ich mir das gut vorstellen aber wieviel % der Fläche, die in Deutschland nicht sowieso schon von einer kommerziellen Nutzung ausgenommen sind, haben in diesem Zusammenhang Relevanz. Wieviel % CO2 sind es bei den übrigen Flächen? Nur ein Vorschlag für Ihren nächsten Artikel. Außerdem ist eine wirkungsvolle Überprüfung dessen, was verbrannt wird und ggf. mehr Strafen hier zu diskutieren.

    Vielen Dank für diesen Lichtblick.

    Mit freundlichen Grüßen

    Gerold Kleineikenscheidt

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