Neues „Aktionsbündnis Baden-Württemberg für individuelles Heizen“

„Keine Monopole in der Wärmeversorgung“, lautet das erklärte Ziel des „Aktionsbündnis Baden-Württemberg für individuelles Heizen“, das am 4. Mai in Stuttgart von fünf im Wärmesektor aktiven Verbänden gegründet wurde.

Die Gründungsmitglieder in Stuttgart (von links): Martin Bentele, Geschäftsführer Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband, Stefan Eisele, Präsident Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Baden-Württemberg, Joachim Butz, Vorsitzender Fachverband SHK Baden-Württemberg, Dietmar Zahn, Geschäftsführer Fachverband SHK Baden-Württemberg, Andreas Maier, Repräsentant Institut für Wärme und Oeltechnik, Hans-Jürgen Funke, Geschäftsführer Verband für Energiehandel Südwest-Mitte (Abb. Aktionsbündnis)
In Baden-Württemberg wird der Ausbau der Nah- und Fernwärme (Wärmenetze) forciert. Dabei bestehen vielfach im Rahmen von kommunalen Bebauungsplänen sogenannte Anschluss- und Benutzungszwänge an die vorhandenen Wärmenetze (Nah- und Fernwärme), oft in Verbindung mit einem Verbrennungsverbot für feste Brennstoffe. Dies führt zu einer Monopolisierung in der Wärmeversorgung, denn unabhängig von der Wirtschaftlichkeit der Maßnahme muss die Wärmeversorgung der betroffenen Gebäude (Heizung und Warmwasser) über das örtliche Nah- oder Fernwärmenetz erfolgen. Die Gebühren für die Wärmeversorgung werden vom Betreiber des Netzes festgelegt. Auf die Gebührenhöhe haben die Nutzer keinen Einfluss und sind damit von der Kalkulation des Netzbetreibers abhängig.
Das Aktionsbündnis spricht sich gegen Anschluss- und Benutzungszwänge aus. Joachim Butz, Vorsitzender des Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg: „Baden-Württemberg ist unter den Bundesländern Spitzenreiter bei kommunalen Eingriffen in den Heizungsmarkt. Von den aktuell bundesweit über 1.100 dokumentierten kommunalen Eingriffen in den Wärmemarkt sind rund ein Drittel im Südwesten zu finden, wobei ich in der Praxis von einer noch größeren Anzahl ausgehe.“
Das Aktionsbündnis bietet eine Plattform zur gegenseitigen Information und Abstimmung. Ziel ist, dass sich Eigentümer eigenständig für die aus ihrer Sicht bevorzugte, ökologisch und wirtschaftlich optimale Lösung entscheiden können. Diese Heizung muss nicht nur auf die Gegebenheiten des Gebäudes, sondern auch auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt werden können.
Ein wichtiges Anliegen sind darüber hinaus Gespräche mit der Landesregierung sowie mit dem Städte- und Gemeindetag. Weiterhin ist ein Konzept für Informationsveranstaltungen in den Gemeinden geplant. Dabei soll die Öffentlichkeit über die Konsequenzen eines Anschluss- und Benutzungszwangs an ein Wärmenetz informiert werden.

Gründungsmitglieder des „Aktionsbündnis Baden-Württemberg für individuelles Heizen“ sind:
Verband für Energiehandel Südwest-Mitte
Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Baden-Württemberg
Institut für Wärme und Oeltechnik
Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband
Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg

Artikelnummer: cci34842

Schreibe einen Kommentar