Oji präsentiert hypochlorige Säure gegen Corona-Aerosole

Bei der Online-Pressekonferenz erläuterte Dr. Dirk Boeker, wissenschaftliche Leiter bei Oji Europe, das Aerosolis-Verfahren zur Inaktivierung von Corona-Viren in der Raumluft. (Abb. © cci Dialog GmbH)

In einer Pressekonferenz am 16. März in Berlin stellte das Unternehmen Oji Europe gemeinsam mit Vertretern aus Medizin und Forschung das „Aerosolis“-System zur raschen und dauerhaften Inaktivierung von Corona-Viren in Räumen vor.

Das Verfahren Aerosolis basiert auf der Erzeugung von mikrofeinen HOCl-Aerosolen (Hypochlorsäure) aus einer Lösung von 300 bis 500 ppm in Wasser. Diese nano-Aerosole werden kontinuierlich über zentrale oder dezentrale Lüftungsgeräte der Raumluft zugegeben und verteilen sich darin. HOCl ist ein gesundheitlich unbedenkliches, in vielen Anwendungen eingesetztes Desinfektionsmittel mit einem starken Oxidationspotenzial gegenüber Viren, Bakterien, Keimen und Pollen. Beim Kontakt zerstört HOCl durch eine kalte Oxidation die Lipidhülle (Zellmembran) der Viren und inaktiviert diese in sehr kurzer Zeit, sowohl in der Luft als auch auf Oberflächen. So bildet sich im Raum dauerhaft eine Schutzatmosphäre, durch die ein Infektionsrisiko signifikant verringert wird. Laut Oji kann das Verfahren sehr gut die vorhandenen Schutzmaßnahmen in Räumen und Gebäuden jeglicher Größe, Nutzung und Personenzahl ergänzen und eine virenfreie Raumluft sicherstellen.
Bestätigt wurden diese Aussagen nach Ausführungen der Oji-Vertreter Dr. Thomas Bone-Winkel (Geschäftsführer) und Dr. Dirk Boecker (Mediziner, wissenschaftlicher Leiter) von Dr. Dirk Breves (Mikrobiologe, Henkel-Institut) und Prof. Clemes Bulitta (Institut Medizintechnik, TU Amberg). Nach erfolgreichen Prüfungen und Labortestes starten demnächst ergänzende klinische Studien zum Einsatz des Aerosolis-Verfahrens, primär in Alten- und Pflegeheimen.

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3 Kommentare zu “Oji präsentiert hypochlorige Säure gegen Corona-Aerosole

    1. Das kommt meines Erachtens auf die Menge an und auf die pH Beschaffenheit des vernebelten Materials. Da muss man schon mal genau hinsehen.
      NaCl entsteht ja erst wieder bei Reaktion des Aktivchlors mit der Raumluft. Also wäre es sicher besser, wie bei einem Nacherhitzer in die letzt Zone des Kanalstrangs (kurz vor den Auslass) zu gehen, schon um auch nicht zu viel Produkt zu verwenden. Im Zentralgerät ergibt das sicherlich weniger Sinn. Ein Produkt wie Anosan Eco ist pH neutral und damit sicher leichter verwendbar. Das ist VAH gelistet und in der Legionellenprävention erprobt.

  1. Ich hatte ja an anderer Stelle dieses Verfahren schon einmal in Gespräch gebracht und freue mich, dass es endlich Raum erhält. Auch hier liegt der Teufel aber im Detail. Der Wirkstoff Akltivchlor, freigesetzt von hypochloriger Säure, im pH neutralen Bereich produziert, ist fraglos eine ganz wichtiger Parameter bei der Entkeimung von Atemluft. Es kommt aber auch ganz entscheidend auf Haltbarkeit an. Da haben meines Erachtens andere Produkte deutlich die Nase vorn. Und tatsächlich haben Viren auch keine Zellmembran – wie Bakterien – sondern (k)eine Eiweißschicht um den Erbgutstrang.

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