Planungsingenieure verdienen unterdurchschnittlich schlecht

(Abb. © Andrey Popov/stock.adobe.com)
Planungsunternehmen können ihren Mitarbeitern meist nur Gehälter anbieten, die unter den Verdienstmöglichkeiten anderer Branchen liegen. (Abb. © Andrey Popov/stock.adobe.com)

Eine aktuelle Gehaltsumfrage, die der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), Düsseldorf, unter Ingenieuren in Deutschland durchgeführt hat, zeigt, dass Planungsbüros im Kampf um Fachkräfte im Nachteil sind. Untermauert wird dieses Ergebnis von der Branchenanalyse 2023 des Verbands Beratender Ingenieure (VBI), Berlin.

Die neueste Umfrage des VDI mit 4.739 Beteiligten bestätigt einen Trend, der schon lange zu beobachten sei. Zwar steige aufgrund des eklatanten Fachkräftemangels das Gehaltsniveau von Ingenieuren, allerdings können Planungsunternehmen ihren Mitarbeitern nur Gehälter anbieten, die weit unter den Verdienstmöglichkeiten der anderer Branchen liegen. Einzig Fach- und Projektingenieure im Baugewerbe würden im Schnitt etwas weniger verdienen als ihre Kollegen in Ingenieur- und Planungsbüros. Im Vergleich zu den Spitzenreitern, den Maschinen- und Anlagenbauern, Ingenieuren aus dem Fahrzeugbau, wie auch aus der Chemie- und Pharmaindustrie, erhielten Planungsingenieure – auch mit mehrjähriger Berufserfahrung – teilweise nur 50 bis 60 % von deren Bruttojahresgehältern.
Untermauert werden diese Ergebnisse von der VBI-Branchenanalyse 2023. Demnach stagnieren, trotz hoher Nachfrage nach Ingenieurleistungen in der Bauplanung und -überwachung, die Honorarumsätze der Planungsbüros. Das sei umso unerklärlicher als Ingenieurleistungen für die Bewältigung des Sanierungsstaus in der Infrastruktur, den ambitionierten Zielen der Bunderegierung im Wohnungsbau und für die Umsetzung der Energiewende in hohem Maße benötigt werde.
Indes wächst der Mangel an Fachkräften im Ingenieurwesen weiter, wie der aktuelle Ingenieurmonitor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Köln, und VDI aus dem ersten Quartal 2023 zeigt: 456 offene Stellen kommen auf 100 Arbeitssuchende in Ingenieur- und Informatikberufen. Die größten Engpässe bestehen bei den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik, gefolgt von den Bereichen Bau, Vermessung, Gebäudetechnik, Architektur.
Ingenieur- und Planungsbüros melden derzeit 11.324 unbesetzte Stellen an die Bundesagentur für Arbeit. Vor dem Hintergrund einer sich weiter eintrübenden Konjunktur müsse jetzt gehandelt werden, fordert daher VBI-Präsident Jörg Thiele: „Eine angemessene Honorierung für qualitätsvolle Planungsleistungen ist notwendig, um Mitarbeitende in Planungsbüros marktgerecht zu entlohnen, (und ist) damit ein entscheidender Faktor für die Fachkräftesicherung in den Planungsunternehmen.“

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Ein Kommentar zu “Planungsingenieure verdienen unterdurchschnittlich schlecht

  1. Die Planung von TGA-Anlagen steht oft hinter der Leistung von Architekten und wird daher von vielen Architekten als notwendiges Übel angesehen, durch das die Architektur nur verschandelt wird. Platzbedarf für Technikzentrale und auch für Schächte für die Verteilung innerhalb von Gebäuden wird wegdiskutiert und der Fachplaner darf sich dann mit zu wenig Platz rumschlagen. Mehfachplanungen und Anpassungsplanungen an geänderte Architektur sind bei den Honorarkosten meist nicht vorgesehen, werden aber im Rahmen des Gesamtprojektes gefordert. Honorarermittlungen nach HOAI werden oftmals nicht akzeptiert. Stundensätze sind meist recht niedrig. Die Baukammer Berlin hat Vorschläge für Stundensätze. Wenn man diese Stundensätze vorlegt oder anspricht, erntet man nur ein Lächeln oder eine Absage.

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